Die Sieger des eSport-Turniers zusammen mit OB Julian Osswald (Mitte, rechts) und Fabienne Janz (Mitte, links) Foto: Fotos: Stadtverwaltung

Es sollte ein besonderer Jahrestag werden – doch wegen Corona ist eine große Feier zumindest in diesem Jahr nicht möglich. Das 60-jährige Bestehen der Partnerschaft von Courbevoie und Freudenstadt wurde zunächst mit einem eSport-Cup gefeiert.

Freudenstadt - "Es hat allen Beteiligten viel Spaß gemacht", so das Fazit von Marco Gauger, Pressesprecher der Stadt Freudenstadt. Pandemiebedingt konnte der Wettkampf nicht wie geplant auf dem Sportplatz ausgetragen werden – stattdessen wurde auf dem virtuellen Rasen an der heimischen Playstation gekickt. Los ging es am Freitag mit der ersten Turnierrunde – an jenem Tag, an dem vor 60 Jahren die Freundschaftsurkunde zwischen Courbevoie und Freudenstadt unterzeichnet wurde.

14 Zocker aus dem ganzen Landkreis wollten ihre Fähigkeiten im Fußball-Videospiel "Fifa 21" unter Beweis stellen. Noch mehr Teilnehmer waren es auf Seiten der Franzosen, bei denen das Vorturnier bereits im Januar stattgefunden hatte. Gesucht wurden jeweils die vier besten Zocker beider Städte, unter denen dann beim großen Finale am Samstag die Turniersieger ermittelt wurden.

Die Spieler aus dem Kreis Freudenstadt hatte die Stadt dazu in den Campus Schwarzwald eingeladen, um sich Online mit dem Team aus Courbevoie zu messen. Alle anderen konnten von zuhause aus bei den spannenden Spielen mitfiebern, die via Internet in Echtzeit übertragen wurden. "Der Livestream wurde gut genutzt", berichtete Gauger.

Zu Beginn der Übertragung meldeten sich zunächst die Oberbürgermeister beider Städte per Grußbotschaft zu Wort: "Das ist vermutlich eine Premiere in Frankreich, und ich hoffe, dass wir andere Gemeinden inspirieren können", sagte Courbevoies Stadtoberhaupt Jacques Kossowski. Freudenstadts OB Julian Osswald hob den Sport als "Träger der Freundschaft" hervor – passend dazu trug das Turnier den Namen Freundschafts-Cup.

Das Ziel der Veranstaltung war, die Brücke zwischen beiden Städten auch ohne direkte Begegnung zu festigen. "Heute möchten wir deshalb einen neuen Weg gehen und gleichzeitig eine neue Zielgruppe ansprechen", so Osswald. Damit waren Jugendliche ab 16 Jahren gemeint, die mit dem Zocker-Turnier auf die Städtepartnerschaft aufmerksam gemacht werden sollten. Mit Erfolg: "Es war eine super Möglichkeit für uns", sagte Gauger. Durch das virtuelle Turnier konnten trotz Pandemie grenzüberschreitend neue Kontakte geschlossen werden. "Beim eSport gibt es keine Sprachbarrieren, hier herrscht eine universelle Sprache", erklärte Osswald.

Profi-Kommentatoren unterhalten die Zuschauer im Livestream

Doch nicht nur die Teilnehmer hatten ihren Spaß – durch die professionelle Übertragung kamen auch die Zuschauer auf ihre Kosten: Die Veranstaltung wurde von den Profi-Kommentatoren Gordon Lesser und Florian von Stackelberg moderiert, die sich beide in der eSport-Szene einen Namen gemacht haben und in der Vergangenheit bereits für große TV-Sender kommentierten. Das Duo sorgte für beste Unterhaltung während den Spielen und eine fachkundige Analyse samt Interviews mit den Zockern im Nachgang.

Um den besonderen Charakter des Turniers zu unterstreichen und den Zusammenhalt beider Städte zu verdeutlichen, traten in den Endspielen gemischte Teams mit Spielern aus Freudenstadt und Courbevoie gegeneinander an. Enrico Zürn und Dennis Reittinger konnten das packende Finale für sich entscheiden und bekamen von Osswald anschließend einen Pokal sowie einen Gaming-Stuhl überreicht. Die Zweitplatzierten durften sich über ein Gaming-Headset freuen.

Der eSport-Cup war zugleich eine Einladung für die Feierlichkeiten in Präsenz, die im kommenden Jahr nachgeholt werden sollen. "Der heutige Tag soll ganz im Zeichen der Vorfreude stehen", betonte Osswald. Und dennoch hat man bei der Stadt das Thema eSport auch weiterhin auf dem Schirm: "Wir planen eine Fortsetzung", verriet Gauger.