Gemeindereferent Michael Leibrecht (von links), Pfarrer Josef Kreidler und Ralf Hengge diskutieren über die künstlerische Ausgestaltung. Das rechte Bild zeigt, wie die neue Werktagskapelle aussehen soll. Fotos: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Großprojekt: Gemeinde plant umfangreiche Renovierungsarbeiten / Künstlerische Gestaltung durch Tobias Kammerer

Die katholische St.-Konrad-Kirche in Zimmern ist in die Jahre gekommen. Die Gemeinde plant eine Renovierungsmaßnahme, die noch in diesem Jahr realisiert werden soll. Die Investitionssumme liegt bei 380 000 Euro.

Zimmern o. R./Rottweil. Die künstlerische Neugestaltung des Kirchenraums übernimmt der Rottweiler Künstler Tobias Kammerer. Erst im vergangenen Jahr hat Kammerer die evangelische Kirche in Flözlingen künstlerisch ausgestaltet. Und mit der Ausmalung der Friedhofskapelle in Rottweil, der Gestaltung der Christophoruskapelle in Dunningen und St. Valentin in Waldmössingen sind nur einige der Projekte genannt, die er in den vergangenen Jahren in der Region umgesetzt hat.

Als nächstes Großprojekt steht die katholische Kirche in Zimmern an. Die letzte Renovierung liegt 20 Jahre zurück, weiß Pfarrer Josef Kreidler. "Es ist nun höchste Zeit, etwas zu tun", sagt er mit Blick auf die von Ruß und Staub dunklen Ecken und Nischen des Gotteshauses.

Gold und Silber

"Die Kirche soll wieder heller, freundlicher und vor allem einladender werden", sagt er. Das sei die Vorgabe. Zudem soll eine Werktagskapelle für Werktags- und Schülergottesdienste eingerichtet werden. Das Seitenschiff bietet sich dafür an, so die Meinung von Pfarrer und Kirchengemeinderat. Etwa 90 Personen bietet die Werktagskapelle Platz. Dieser Raum sei dann besser beheizbar als die komplette Kirche. "Außerdem hat man hier wieder ein anderes Gemeinschaftsgefühl", freut sich Pfarrer Kreidler.

Bei schönem Wetter würden zudem die einst von Romuald Hengstler gestalteten Glasfenster herrlich zur Geltung kommen. Tobias Kammerer möchte bei der Farbgebung die Farben der Fenster mit einbeziehen. Die Wand, die den Chor von der Seitenkapelle trennen wird, ist in ein breites Glasband gefasst, das die Wand leicht erscheinen lässt und zudem das Licht weiterhin in den Chor der Kirche durchlässt. Eine Besonderheit wird der neue Tabernakel sein, der in der Trennwand eingelassen und von beiden Seiten, das heißt von Kirche und Werktagskapelle, zugänglich ist.

Auch die Prinzipalien wie Ambo und Altar für die neue Kapelle gestaltet Tobias Kammerer. Sie sind aus Stahl in den Farben Gold und Silber gehalten. Der Ambo ist aus dem Altar herausgeschnitten. Und so bilden die beiden Ausstattungsstücke eine Einheit. An der Wand hinter dem Altar hat Kammerer mit zarten grünen Linien ein Kreuz angedeutet. Grün beschreibt er als Farbe der Hoffnung und Wiederkehr des Paradieses. Von unten herauf scheint ein Feuer zu entbrennen. Die rote Farbe steht hier für das Martyrium und die Liebe, das Gelb für die Auferstehung und das Geheimnis von Ostern. Der Zugang der Werktagskapelle erfolgt durch eine transparente Glastür.

Auch im Kirchenraum wird Kammerer farbliche Akzente setzen. So soll der Christus an der Chorwand eine gelbe Hintermalung erhalten, die auch hier für die Auferstehung steht. Ebenfalls Kirchenpatron St. Konrad und Maria erhalten farbliche Hintermalungen. Insgesamt wird die Kirche heller ausgemalt und auch die Orgel soll wieder auf Vordermann gebracht werden. Im Sommer soll mit den Arbeiten begonnen werden. Bis Weihnachten möchte man die neuen Räume wieder nutzen können. "Wir hoffen, dass das alles klappt", sagen Gemeindereferent Michael Leibrecht und Kirchengemeinderatsmitglied Ralf Hengge. Während der Renovierungsarbeiten werden die Gottesdienste in der "Arche" stattfinden.

Ein weiteres Projekt von Tobias Kammerer steht vor der Umsetzung. Am 19. Februar soll die sieben Meter hohe Glaskunst am Heimburger-Kreisel aufgestellt werden. "Bei der Größe sind wir hier wirklich ans Äußerste gegangen. Ich bin sehr gespannt", freut sich der Künstler. Zudem wurden auch Lampen installiert, so dass die Glasskulptur bei Nacht ins rechte Licht gerückt wird. Man darf also gespannt sein. Zudem stehen weitere Projekte in der Region, wie die Ausmalung der methodistischen Kirche in St. Georgen sowie Planungen für die Gestaltung der evangelischen Kirche in Schramberg-Sulgen auf dem Plan.