Zimmern soll noch familienfreundlicher werden. Bestehende Beispiele hierfür sind Kinderkrippe und Ganztagsbetreuung im kommunalen Kindergarten. Foto: Kammerer Foto: Schwarzwälder-Bote

Gemeinderat beschließt Teilnahme am Projekt "Zukunftswerkstatt Familienfreundliche Kommune"

Von Kathrin Kammerer

Zimmern o. R. Der demografische Wandel sorgt für alarmierende Fakten – auch in Zimmern. Die Bevölkerungszahl geht zurück, die Menschen werden immer älter. Vor allem 18- bis 25-Jährige ziehen aus den ländlichen Regionen weg, während die über 60-Jährigen vermehrt wieder die Ruhe der Dörfer suchen.

Bürgermeister Emil Maser und seinen Gemeinderäten ist dies bewusst, und so befassten sie sich in der jüngsten Sitzung mit der Problematik. Andreas Reuter und Christina Liebscher vom Kommunalverband für Jugend und Soziales aus Stuttgart präsentierten dem Gremium zu diesem Anlass das Projekt "Zukunftswerkstatt Familienfreundliche Kommune".

Bei der Zukunftswerkstatt werden zunächst alle Bürger der Gemeinde zu einer sechsstündigen Veranstaltung eingeladen. Gemeinsam mit Experten erstellen sie ein Stärken- und Schwächenprofil ihrer Kommune und haben die Möglichkeit, Verbesserungsideen mit einzubringen.

Die Fachkräfte des Projekts arbeiten diese Ideen aus und präsentieren sie dem Gemeinderat. Im Gremium wird dann entschlossen, was letztlich wie umgesetzt werden soll.

"Bis zu einem Jahr dauert dieser Prozess", so Reuter. Auch eine weitere Begleitung über ein Jahr hinweg sei möglich, erläuterte er weiter.

Zahlreiche Kommunen hätten bereits eine Zukunftswerkstatt hinter sich, so zum Beispiel Pforzheim, Rosenfeld und Mönchweiler.

Das Wirken der Zukunftswerkstatt reiche von einer arbeitsplatznahen Ganztagsbetreuung für Kinder bis hin zum Verkehrsverbund für ältere Menschen, um deren Mobilität zu bewahren, führte Reuter an.

"Wir wollen hiermit nicht nur eine Modeerscheinung im Bereich Bürgerbeteiligung aufgreifen", machte Maser deutlich, "sondern unsere Schwächen analysieren, um dem demografischen Wandel so entgegen zu treten."

Die Zustimmung aus den Reihen der Gemeinderäte war groß. "Eine schöne Idee, verfolgenswert", lobten Andreas Jansche und Gerold Teufel. Und so wurde die Durchführung einer Zukunftswerkstatt mehrheitlich beschlossen. "Wir wollen es zügig angehen", so Maser. Die Kosten – mit rund 3200 Euro erfreulich gering – seien bereits in den Haushaltsplanentwurf eingestellt worden.