Die Sanierung der Zimmerner Robert-Bosch-Straße (Foto) soll im nächsten Jahr angegangen werden. Die Maßnahme steht schon seit zwei Jahren auf der Agenda. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Haushalt: Für alle Wünsche und Anträge müsste Zimmern tief in Rücklagen greifen

Als Vorbereitung für die Beratung des Haushalts 2020 im Dezember hat Zimmerns Kämmerer Martin Weiss dem Gemeinderat in der jüngsten Sitzung den Vorentwurf – erstmals nach neuem Haushaltsrecht erstellt – ausführlich erläutert.

Zimmern o. R. (kw). Nach diesem Zahlenwerk ergäbe sich im Ergebnishaushalt, also aus Erträgen und Aufwendungen aus laufender Verwaltungstätigkeit, ein Defizit von 360 670 Euro als ordentliches Ergebnis. Hohe Abschreibungen (Neubau Kindergarten) wirken sich auf der Aufwandsseite entsprechend aus. Der Bestand an Finanzierungsmitteln (bisher Rücklagen) würde bei den bisher ange-nommenen Investitionen in Höhe von 5,4 Millionen Euro um 4,7 Millionen Euro schrumpfen.

Indes: Über die endgültige Berücksichtigung der Wünsche und Anträge wird das Gremium erst in der nächsten Sitzung beraten. Im Moment lägen noch nicht alle Zahlen auf dem Tisch, deshalb werde es sicher noch Änderungen geben, bemerkte der Fachbeamte für das Finanzwesen.

Zimmern wendet ab 1. Januar das neue Kommunale Haushalts- und Rechnungswesen (NKHR) an. Das heißt: Zum Jahresende erfolgt die Umstellung auf die Doppik. Weiss fasste die wichtigsten Eckpunkte kurz zusammen. Im Ergebnishaushalt muss die Gemeinde rund 800 000 Euro an Abschreibungen ausgleichen. Zwar betragen die gesamten Abschreibungen insgesamt 1,4 Millionen Euro, doch auf der Ertragsseite stehen Auflösungen aus Zuwendungen und Beiträgen in Höhe von 550 000 Euro gegenüber. Die gute Steuerkraft 2018 trifft Zimmern im nächsten Jahr wie ein Bumerang. Kehrseite der damaligen sprudelnden Steuereinnahmen: Einmal sind geringere Zuweisungen zu erwarten, und zum anderen erhöhen sich die Umlagen. Zudem: Aufgrund der wirtschaftlichen Situation muss die Kämmerei mit rückläufigen Zuweisungen aus der Einkommensteuer und der Umsatzsteuer rechnen.

Vorsicht sei auch bei der von der Gemeinde erhobenen Gewerbesteuer geboten. Im Entwurf finden sich 4,2 Millionen Euro an Einnahmen. Zum Vergleich: Die Erwartungen für 2019 lag bei 6,3 Millionen Euro.

Für die neu betreuten Kinder und Kleinkinder im neuen Kinderhaus wird es nächstes Jahr noch keine Zuweisungen aus dem Finanzausgleich geben. Dies ist der FAG-Berechnungssystematik geschuldet.

Einen kräftigen Sprung machen die Personalaufwendungen: Diese steigen von 3,6 Millionen Euro (Planansatz 2019) auf 4,5 Millionen Euro. Die Erhöhung resultiert vorrangig aus den gestiegenen Personalkosten im Kinderbetreuungsbereich.

Größere Unterhaltungsmaßnahmen will die Verwaltung in Zimmern (200 000 Euro für die Sanierung der Robert-Bosch-Straße) und in Stetten (Kanaluntersuchung im Rahmen der Eigenkontrollverordnung) anpacken.