Silke Mager in ihrem "Wald" im alten Bootshaus in Stetten Foto: Siegmeier Foto: Schwarzwälder Bote

Kunst: Silke Mager hat ihr Atelier im Alten Bootshaus in Stetten / Wandmalerei ist ihre Leidenschaft

Im Alten Bootshaus hat die Stettener Künstlerin Silke Mager ihr Atelier. Malereien von ihr sind aber überall in dem kleinen Dorf an der Eschach zu finden. Zum einen im renovierten Gemeindehaus St. Maria, aber auch an so manchem Gebäude.

Zimmern-Stetten. Hausnummern – bunt verziert, mit Tieren oder floralen Mustern – zieren viele Häuser in Stetten. Darauf angesprochen lächelt Silke Mager. "Ja, das hat an einem Haus angefangen. Mittlerweile sind es eine ganze Reihe an Häusern geworden, und immer wieder klingeln Leute bei mir, die fragen, ob ich ihre Hausnummer auch aufmalen könnte", erzählt sie.

Gemalt habe sie schon von Kindesbeinen an. In der Schule habe sie dann den Leistungskurs im Fach Kunst belegt. Ursprünglich habe sie Malerei studieren wollen. "Doch mittlerweile bin ich froh, dass ich es nicht gemacht habe", sagt sie. Denn ihr Steckenpferd ist die gegenständliche Malerei. "Das Gegenständliche war mir schon immer sehr wichtig, doch wird es offenbar kaum gelehrt."

Vieles hinzugelernt

Seit vielen Jahren hat sie sich der Wand- und Illusionsmalerei gewidmet. So hat sie beispielsweise eine Wand in der "Altstadtschänke" gestaltet, oder auch im "Wildpark" in Schwenningen und jetzt zuletzt den Veranstaltungsraum im Gemeindehaus St. Maria. Lange habe sie schon mit einer Ausbildung im Atelier Benad in München geliebäugelt. Diesen Wunsch hat sie sich kürzlich erfüllt. "Ich habe zwar gemalt, aber ich wollte es auch richtig können. Die Ausbildung hat sich absolut gelohnt und war für mich genau das Richtige", schwärmt sie. Vieles habe sie zwar schon gekonnt, aber viel Neues habe sie auch hinzulernen können. Horizont und Perspektive seien beispielsweise ganz wichtig. "Man muss sich immer überlegen, aus welchem Blickwinkel der Betrachter das Bild nachher anschaut", erklärt sie. Oft müsse man auch tricksen, gibt sie zu. Doch die Betrachter würden das meist gar nicht merken. Mittlerweile fertige sie auch Entwürfe und konstruiere die Gemälde. Früher habe sie einfach drauflosgemalt.

Welche Wirkung die Illusionsmalerei hat, sieht man beispielsweise im Gemeindehaus. Die gemalten Fenster mit dem Blick auf Stetten geben dem Raum Tiefe.

In ihrem Garten hat sie eine Mauer bemalt. Durch große Bögen schaut man auf eine idyllische, frischgrüne Flusslandschaft. Im trüben Wintergrau geht einem beim Anblick dieser Idylle das Herz auf.

Aber nach wie vor steht die Fasnet in ihrer Arbeit hoch im Kurs. So bemalt sie beispielsweise kleine Holzbajasse ganz nach Kundenwunsch, aber fertigt auch kleine Gemälde. "Fasnet geht in Rottweil ganzjährig", weiß sie. Vor vielen Jahren habe sie mit Postkartenmotiven begonnen. Jedes Jahr sei eine neue hinzugekommen. Über diese Postkarten sei sie bekannt geworden und immer mehr Motive seien nachgefragt worden.

Wie beim Picknick im Wald

Und einmal die Woche wird das alte Bootshaus auch zum gemütlichen Treffpunkt für alle Stettener, denn seit einem Jahr findet hier das "Stettener Pfännle" statt. Silke Mager hat den hinteren Bereich des Gebäudes mit alten Möbeln sehr liebevoll und gemütlich eingerichtet. Und dank der großen Wandmalerei fühlen sich die Gäste hier wie beim Picknick im Walde. Das "Stettener Pfännle", das Lothar Seiter im Jahr 2009 ins Leben rief, erfreut sich seit Anbeginn großer Beliebtheit. Bis zu 20 Personen kommen regelmäßig, um hier beim gemeinsamen Mittagessen mit anderen Stettener Bürgern ins Gespräch zu kommen, die Gemeinschaft zu genießen und die eine oder andere Neuigkeit zu erfahren. 

Am gemeinsamen Tisch finden sich alle Generationen ein. Ältere und Alleinstehende ebenso wie Berufstätige, die sich freuen, wenn sie nicht selbst am Herd stehen müssen, aber auch junge Familien mit Kindern. Eine gute Mischung also. Das Bootshaus ist bestens geeignet. Und die Besucher können sich zugleich immer anschauen, was Silke Mager gerade Neues geschaffen hat.