Das Inkom wird begrünt – in Maßen.Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Gewerbegebiet: Grünordnungsplan wird nach zwei Jahrzehnten umgesetzt / Feldlerche spielt auch hier ein Rolle

Zimmern o. R. (kw). Zwei Jahrzehnte nach der Vorstellung des Grünordnungsplans für das Zimmerner Industrie- und Gewerbegebiet Inkom Südwest sollen die Maßnahmen im nächsten Jahr endlich umgesetzt werden. Darauf haben sich die Mitglieder der Verbandsversammlung am Montagabend geeinigt.

Die Ausschreibung soll zügig erfolgen. Die Kosten für die Ausgleichsmaßnahmen schätzt das beauftragte Stuttgarter Büro landschaft 4  ingenieure + landschaftsarchitekten einschließlich des Architektenhonorars auf 338 150 Euro. Im vergangenen Jahr war man noch von 220 000 Euro ausgegangen. Die Aufnahme von weiteren Maßnahmen aus der ersten Erweiterung sind laut Wirtschaftsförderer Heiko Gutekunst neben den allgemeinen Preissteigerungen der Grund für den Kostensprung. Im Haushalt 2020 wurden dafür 285 000 Euro eingestellt. 54 000 Euro müssen nachfinanziert werden.

Warum die Untere Naturschutzbehörde fast 20 Jahre lang habe vergehen lassen, fragte Winfried Praglowski an. Bisher sei bezüglich den Naturschutzmaßnahmen mit dem Landratsamt kein öffentlich-rechtlicher Vertrag abgeschlossen worden, so Gutekunst. "Deshalb wurde dies nicht so engmaschig überwacht." Stellvertretender Verbandsvorsitzender Ralf Broß sah kein Versäumnis der Behörden. Die Umsetzung des Grünordnungsplans mache erst Sinn, wenn die Gebäude stünden. "Jetzt ist der richtige Zeitpunkt", so Broß.

Ingenieur Bernd Kirn erläuterte den aktuellen Entwurf. Der Grünordnungsplan von 2001 sah im Bereich des Stadtwegs eine stattliche Anzahl von Bäumen vor, weil man das Inkom-Gebiet aus Richtung Flözlingen weniger massiv erscheinen lassen wollte. Die Untere Naturschutzbehörde weiche mittlerweile davon ab, trug Kirn vor. Der Grund: Zu viele Bäume in direkter Lage zu den Ackerflächen könnten die Feldbrüter, insbesondere die Feldlerche, beeinträchtigen. Ziel sei nunmehr die Schaffung von Brutquartieren. Folge: Die Flächen für eine Baumbepflanzung werden reduziert. Dies sei ein "Kompromiss". Elke Reichenbach konnte dies nicht ganz nachvollziehen. Sie hätte sich mehr Bäume gewünscht. Die Feldlerche müsse immer herhalten, meinte die Rottweiler Stadträtin.

Für Mitarbeiter der Firmen an der westlichen Peripherie sollen Parkbänke aufgestellt werden. Am Wendehammer bei der Firma Fristo sei eine Sitzgruppe angedacht. Ob die Bänke auch genutzt würden, stellte Andreas Schobel in Frage. Die Bänke seien von den Firmen gewünscht worden, widersprach Verbandsvorsitzende Carmen Merz. Ob diese Sitzgelegenheiten allerdings wie veranschlagt 7500 Euro kosten müssten, ließ sie offen. Für drei Jahre seien die Pflegekosten in der Berechnung enthalten, antwortete Kirn auf die Frage von Ingrid Balke. Die Bepflanzung ist im Herbst 2021 vorgesehen.