Noch steht nicht genau fest, in welchem Bereich des ausgewiesenen Rohstoffsicherungsgebiets südlich der Kreisstraße 5541 nach Horgen die Firma Bau-Union den Muschelkalkabbau fortsetzen wird. Die Probebohrungen brachten bisher recht unterschiedliche Ergebnisse zum Gesteinsvorkommen. Foto: kw Foto: Schwarzwälder Bote

Ortschaftsrat: Gelände in Horgen reicht noch zwei Jahre / Durchstich unter Kreisstraße geplant

Rohstoffsicherung gehört zu den wichtigen planerischen Aufgaben der Regionalverbände. Seit dem Frühjahr 2018 ist für diesen Teilbereich ein Planänderungsverfahren beim Regionalverband Schwarzwald-Baar-Heuberg anhängig. Die Anpassungen betreffen auch die Zimmerner Firma Bau-Union.

Zimmern-Horgen (kw). Wie in der jüngsten Horgener Ortschaftsratssitzung zu erfahren war, benötigt das Unternehmen weitere Abbauflächen. Am bisherigen Standort Horgen des Schotterwerkbetreibers – zwischen den beiden Kreisstraßen nach Horgen und nach Flözlingen – gehen die Flächen für die Kalksteinförderung allmählich zu Neige. Nach heutigem Stand reichten die zwei verbliebenen Hektar noch zwei Jahre aus, erklärte Bau-Union-Geschäftsführer Harald Schmid am Ratstisch. Das Unternehmen habe fünf Hektar, die bisher im Regionalplan als Gebiet zur Sicherung von Rohstoffen ausgewiesen waren, zum Abbau beantragt. Die Sicherungsflächen befinden sich auf der anderen Seite der Kreisstraße K 5541. Nur dort kann der Muschelkalkabbau fortgesetzt werden.

Das Landesamt für Geologie, Rohstoffe und Bergbau beim Regierungspräsidium Freiburg schlägt vor, einen Teil des dort festgelegten Sicherungsgebietes in ein Abbaugebiet umzuwidmen, um einen zeitlich lückenlosen Abbau zu gewährleisten. Mit der Änderung sei der regional bedeutsame Abbau des Kalksteinvorkommens am Standort langfristig gesichert. So steht es in der Sitzungsvorlage des Planungsausschusses des Regionalverbandes, der erst im letzten Monat in Wellendingen dazu tagte.

Klar ist: Es wird einen Durchstich unter der Kreisstraße in das neue Abbaugebiet geben. Wo genau die weitere Muschelkalkförderung auf der anderen Straßenseite aber stattfindet, steht noch nicht fest. Geschäftsführer Schmid berichtete von verschiedenen Probebohrungen. Die ersten Erkundungen hätten recht unterschiedliche Ergebnisse gebracht. In einzelnen Bereichen komme ein Abbau mangels Wirtschaftlichkeit wohl nicht in Betracht, befürchtet er. Weitere Bohrungen sollen erfolgen.

Beim INKOM-Konsens Federn gelassen

Der Geschäftsführer erklärte nebenbei, dass sich Flächen des heutigen Inkom-Industrie- und Gewerbegebiets zum Abbau geeignet hätten. Im Jahr 2010 habe man einen vernünftigen Konsens zur Abgrenzung des Inkom und des Rohstoffabbaugebiets gefunden. "Wir haben damals Federn gelassen", gestand Schmid ein.

Zimmerns Bürgermeisterin Carmen Merz und Geschäftsführer Schmid wiesen darauf hin, dass sie die Horgener Ratsmitglieder frühzeitig informieren wollten. Zu beschließen gebe es im jetzigen Stadium in der Sache jedoch noch nichts.