Der neugewählte Vorstand der Zimmererinnung mit dem neuen Obermeister Daniel Dieringer (Vierter von links) Foto: Wahl

"Noch nie dagewesen", "verrückt", "unglaublich": Diese Worte sind als Beschreibung der aktuellen Situation der Holzbauer in der Versammlung der Zimmerer-Innung Zollernalb gefallen. Deren Mitglieder waren im HBW-Pavillon in Balingen zusammengekommen. Neben dem Blick aufs Geschäft stand dabei auch die Wahl des neuen Obermeisters auf der Tagesordnung.

Balingen - Die Leitungsaufgabe übernimmt Daniel Dieringer (Holzbau Dieringer, Rangendingen), dessen Stellvertreter sind Manuel Maag und Thomas Dürringer. Ebenfalls dem Vorstand gehören Rainer Schöne, Ingo Sieber, Christian Walter, Tobias Henke, Dominic Morgenrot, Horst Soulier und Günter Leins, Jürgen Buckenmaier und Winfried Staiger an.

Vor den Wahlen hatte der bisherige Obermeister Andreas Sauter nach zwölf Jahren das Amt des Obermeisters abgegeben. "Die Arbeit habe ich gerne bewerkstelligt und hat mir viel Spaß gemacht", so Sauter. Außer in der Innung war er auch im Verband in Stuttgart aktiv.

Sauter beleuchtete in der Versammlung die aktuelle Lage der Zimmerei-Betriebe und des Holzmarkts. Der Holzbau sei aktuell gefragt, man spüre, dass die Politik dahinterstehe.

Es sei keine Ausnahme, dass Zimmereibetriebe aus dem Schwabenland nach Berlin, Hamburg oder Frankfurt fahren, um einen Holzbau zu erstellen. Dies alleine spreche für den Holzbau in Baden-Württemberg, so Sauter.

Lage ist unübersichtlich

Die Zollernalb-Innung sei zudem "eine starke Nummer" im Land, die drittgrößte im Verbandsgebiet. "Der Holzbau ist stark, kreativ und innovativ. Es gibt Lösungen für das energieeffiziente und klimafreundliche Bauen im Bestand und Neubau", so Saiter.

Die Lage im vergangenen und in diesem Jahr ist für die Holzbauer wie für deren Kunden derweil unübersichtlich. "Neben dem Problem mit Corona haben wir es mit extremen Preissteigerungen zu tun. Dazu kommt noch die aktuelle Materialknappheit", so Sauter.

Exporte nach China und Amerika spielten dabei eine wichtige Rolle. Zusätzlich verringere der Forst den Einschlag. Aktuell sei eine gewisse Beruhigung zu spüren. Doch eines müsse klar sein: Die Preise blieben hoch, in der Folge stiegen die Baukosten – in allen Bereichen, nicht nur im Holzbau.

Dem von Jürgen Greß, Geschäftsführer der Kreishandwerkerschaft, vorgestellten Haushaltsplan stimmten die Innungsmitglieder zu.