Fast ganz Baden-Württemberg ist Risikogebiet für FSME. Im Vergleich zum Vorjahr sind die Fälle der von Zecken übertragenen Hirnhautentzündung gestiegen.
Im Südwesten steigt die Fallzahl der von Zecken übertragenen Hirnentzündung FSME. „Seit Jahresbeginn wurden dem Landesgesundheitsamt insgesamt 75 FSME-Fälle aus 28 Land- und Stadtkreisen Baden-Württembergs übermittelt, das sind 20 Fälle mehr als im Vergleichszeitraum des Vorjahres“, sagte ein Sprecher des Gesundheitsministeriums den „Badischen Neuesten Nachrichten“ (Samstag).
Schwankungen sind dem Bericht zufolge nicht ungewöhnlich. Die Dunkelziffer dürfte zudem deutlich über den offiziellen Zahlen liegen, da milde Verläufe oft nicht erkannt werden.
Mit Ausnahme der Stadt Heilbronn ist ganz Baden-Württemberg Risikogebiet für die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME). Zecken-Experte Alexander Lindau von der Universität Hohenheim sagte der Karlsruher Zeitung: „In den von uns untersuchten Gebieten in Süddeutschland ist die Aktivität auf einem hohen bis sehr hohen Niveau.“ Das liege vor allem am milden Winter.
FSME kann in schweren Fällen bleibende Schäden wie Lähmungen zur Folge haben. Für die Dreifachimpfung gegen FSME gibt es in vielen Risikogebieten für Kinder recht gute Impfquoten, für Erwachsene jedoch häufig nicht - dabei gilt die Infektion für Erwachsene als gefährlicher als für Kinder. In schweren Fällen kann es zur Entzündung des Gehirns und der Hirnhäute sowie Schädigung des Rückenmarks kommen, schlimmstenfalls endet eine Infektion tödlich.
Eine weitere von Zecken übertragene Erkrankung ist die von Bakterien verursachte Lyme-Borreliose. Typische Risikogebiete oder Schutzimpfungen gibt es hierfür nicht. Die Infektion beginnt oft mit einem roten Ring um den Zeckenstich herum. Weitere Symptome können Muskel- und Gelenkschmerzen sowie Fieber sein. Unbehandelt sind Spätfolgen wie Gelenk-, Herzmuskel- oder Nervenentzündungen möglich.