21 Aussteller waren beim Herbstkongress des ZAEN dabei. Palliativmedizin, die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer fortschreitenden Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung, war dieses Mal das Leitthema. Foto: Schwarz

Die Naturheilkundliche Begleitung in der Palliativmedizin war das Leitthema des diesjährigen Herbstkongresses des Zentralverbands der Ärzte für Naturheilverfahren (ZAEN) im Kongresszentrum Freudenstadt. Mehr als 300 Teilnehmer waren dabei.

Mit seinen über 300 Teilnehmern und 21 Ausstellern war der ZAEN- Herbstkongress auch in diesem Jahr kleiner als der Frühjahrskongress, er war aber trotzdem wieder gut besucht. Der alternative Ärztekongress für die Fort- und Weiterbildung ist längst eine feste Größe im Freudenstädter Veranstaltungskalender und fand an diesem Wochenende bereits zum 145. Mal statt.

Das Leitthema ist jedes Mal ein anderes. Bei der Palliativmedizin, dem Leitthema dieses Herbstkongresses, geht es um die ganzheitliche Behandlung von Patienten mit einer fortschreitenden Erkrankung und einer begrenzten Lebenserwartung.

Ganzheitliche Schmerztherapie war auch Thema

„Es geht hier um Möglichkeiten neben der ebenfalls wichtigen und oftmals zwingenden Schmerztherapie“, betonte ZAEN-Geschäftsführerin Constance Nolting im Gespräch mit unserer Redaktion. Als eine dieser Möglichkeiten nannte sie die Musiktherapie oder auch die tiergestützte Therapie mit Hunden, die auf dem Kongress präsentiert wurde. Auch die ganzheitliche Schmerztherapie war Thema.

„In erster Linie geht es bei der Palliativmedizin ja immer darum, dass Menschen nicht leiden müssen und keine Schmerzen haben“, betonte Nolting. Wichtig sei, dass sich die Menschen am Ende des Lebens auch würdig behandelt fühlten. Der Fokus liege dabei auf den Möglichkeiten einer ganz normalen Hausarztpraxis. Aroma, Klang und Musik können die Therapie am Ende des Lebens begleiten und das Wohlgefühl verstärken.

Im Unterschied dazu stünden beim kommenden Frühjahrskongress die jungen Menschen – und die Frage was Naturheilverfahren für junge Menschen bewirken können – im Mittelpunkt, erklärte Nolting. Aufgrund der rückläufigen Kinder- und Jugendmediziner finde auch da eine immer stärkere Verschiebung in die Hausarztpraxen statt. „Wir wollen deshalb, dass unsere Ärzte auch für diesen Bereich gute Ratschläge mit nach Hause nehmen.“

Leitthemen werden von einem Gremium festgelegt

Dies auch vor dem Hintergrund der aktuellen Befürchtungen, dass Medikamente für Kinder und Jugendliche knapper werden. Gesundheitsminister Lauterbach habe die Eltern deshalb bereits gebeten, Medikamente nicht zu horten. Fragen müsse man sich dabei schon, ob es immer gleich ein antibiotischer Saft sein müsse oder auch mal nur ein Wickel sein könne – benannte sie ein Beispiel.

Festgelegt werden die Leitthemen von einem Gremium, das sich dabei laut Nolting auch an aktuellen Entwicklungen orientiere. Bei den Ausstellern spüre sie mittlerweile eine etwas zunehmende Zurückhaltung auf dem Kongress, die aber auch themenabhängig sei. Palliativmedizin beispielsweise locke eher weniger Aussteller als manch andere Themen. „Es sind hier auch schon 50 Aussteller auf dem Kongress gewesen“, so Nolting.

Geschäftsstellenleiterin Bettina Fischer (links) mit Geschäftsführerin Constance Nolting Foto: Schwarz

Positiv erwähnte Nolting auch die Exkursionen des ZAEN unter der Leitung des Pharmazeuten Michael Keusgen mit dem Schwerpunkt Heilkräuterkunde. In diesem Jahr habe erstmals vor dem Kongress eine solche Exkursion in den Schwarzwald stattgefunden und sei sehr gut angekommen. Das werde man deshalb möglichst ausbauen. Jeder der Kongresse erfordere rund ein dreiviertel Jahr an Vorbereitung.

Der Zentralverband der Ärzte für Naturheilverfahren in Freudenstadt

Die Geschäftsstelle
Der ZAEN befindet sich seit dem Jahr 2000 am Promenadeplatz 1 im Büttnerhaus beim Kurhaus. Die Räumlichkeiten wurden vom Zentralverband damals auch gekauft. Wegen des Heilklimas und der Willkommenskultur hatte sich der in Stuttgart gegründete Verband für den Schwarzwald entschieden. Vom Standort Freudenstadt aus werden auch weitere kleinere Kongresse organisiert. Neben dem Empfangsbüro gibt es in der Geschäftsstelle drei weitere Büros und einen Besprechungsraum, in dem auch Prüfungen für Zertifikate wie die Neuraltherapie stattfinden.

Das Team
Geschäftsstellenleiterin Bettina Fischer ist von Anfang an dabei und hat beim Zentralverband bereits ihre Ausbildung als Bürofachkraft absolviert. Im vergangenen Jahr hat sie ihr 25-jähriges Dienstjubiläum gefeiert. Seit 20 Jahren wird sie von Ingrid Grigas und in Teilzeit zwischenzeitlich auch von Karin Grözinger unterstützt. Darüber hinaus ist aktuell eine Auszubildende im Team.