Evelyn Belle freut sich sehr, dass ihr verstorbener Mann Meinrad Belle von Bürgermeister Michael Schmitt gewürdigt wird. Foto: Schimkat

Meinrad Belle ist unvergessen in Brigachtal. Seine Person stand für die erfolgreiche Entwicklung der Gemeinde.

Brigachtal - Der frühere Bürgermeister hatte es verstanden, eine vorbildliche Gemeinde aus drei selbstbewussten Kommunen zusammenzuschließen.

So war es dem Gemeinderat auch leicht gefallen, den Sitzungssaal im Rathaus anlässlich eines Festaktes am Mittwoch Meinrad-Belle-Saal zu benennen. Damit wurden seine außerordentlichen Verdienste und sein großartiges Wirken für die Gemeinde Brigachtal gewürdigt.

Der Zeitpunkt war gut gewählt, denn am kommenden Dienstag tagt der Gemeinderat wieder – nach einer langen Durststrecke der Pandemie – im Rathaus, im neu benannten Meinrad-Belle-Saal.

Räte erweisen die Ehre

Die jetzigen Gemeinderäte und die ehemaligen Gemeinderäte, die noch mit Belle als Bürgermeister am Ratstisch saßen, ließen es sich nicht nehmen, dem verstorbenen Mann, der die Gemeinde so maßgeblich gestaltet hatte, ihre Ehre zu erweisen. Ehrenbürger Max Hirt war gerne zum Festakt gekommen und ganz besonders freuten sich alle Gäste, dass Evelyn Belle, die Witwe von Meinrad Belle, die Einladung angenommen hatte.

Die Wände schmücken zwei neue Porträts von Meinrad Belle und dem ebenfalls verstorbenen Bürgermeister Georg Lettner, sowie zwei Porträts der Ehrenbürger Walter Mackert und Max Hirt. Evelyn Belle freute sich nicht nur über einen Blumenstrauß, sondern vor allem über die Würdigung ihres Verstorbenen Ehemanns: "Ich bewundere die Gemeinde Brigachtal, Ihr könnt stolz auf sie sein", erklärte sie gerührt.

1974 zum Bürgermeister gewählt

Meinrad Belle wurde am 15. Dezember 1974 zum Bürgermeister der Gemeinde Brigachtal gewählt, mit großer Mehrheit wurde er am 10. Oktober 1982 wiedergewählt. Von 1988 bis 1990 war er Kreisvorsitzender des Gemeindetags Baden-Württemberg im Schwarzwald-Baar-Kreis sowie unter anderem Mitglied des Landesvorstandes des Gemeindetags Baden-Württemberg.

Bei der Bundestagswahl am 1. Dezember 1990 wurde er zum Abgeordneten des Wahlkreises Schwarzwald-Baar gewählt. Er vertrat drei Legislaturperioden lang – immer mit großer Mehrheit über ein Direktmandat – als CDU-Vertreter den Schwarzwald-Baar-Kreis.

Die Liste seiner zielstrebig umgesetzten Projekte ist lang, zum Beispiel der Ausbau der Ortsdurchfahrten Klengen und Kirchdorf sowie der Neubau der Kreisstraße Klengen-Überauchen, die Erschließung des Gewerbegebietes Kirchdorf, die Erschließung der Baugebiete Bildstöckle I und II, des Baugebiets im Brühl sowie der Baugebiete Steinwiesen, das Ortszentrum, die Baugebiete Ob der Wanne und Arenberg.

Entwicklung der neuen Ortsmitte größtes Projekt

Der Anschluss an die Kläranlage Donaueschingen wurde verwirklicht und die Schule Überauchen zum Heimatmuseum ausgebaut. Sein größtes Projekt war die Entwicklung der neuen Ortsmitte mit dem Bau des Behördenzentrums, der Allerheiligenkirche und dem Feuerwehrgerätehaus. 1984 war er maßgeblicher Mitbegründer der Städtepartnerschaft mit Essey-les-Nancy, die bis heute lebendig ist. Die Gemeinde ist ihm zu großem Dank verpflichtet, waren sich alle Festgäste einig. 2015 ist er im Alter von 72 Jahren nach langer Krankheit gestorben.