Mehrheitlich haben die Gemeinderäte die Antragstellung für das Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" befürwortet. Foto: Müller

Während Wohnraum begehrt und rar ist, stehen innerorts Häuser leer und es gibt Baulücken in be­ster Lage. Ein Förderprogramm soll da Abhilfe schaffen.

Bitz - "Wir haben in der Vergangenheit nur wenig oder gar nichts erschlossen", stellte Bürgermeister Hubert Schiele fest. Wohnraum ist rar, die Nachfrage groß. Gleichzeitig gebe es einige Baulücken und leerstehende Häuser in der Gemeinde – doch diese seien größtenteils in privater Hand. Diese zum Verkauf zu animieren, sei oftmals keine einfache Sache. Deshalb kommt nun das Förderprogramm "Flächen gewinnen durch Innenentwicklung" des Landes Baden-Württemberg ins Spiel. Dieses forciert – der Name lässt es vermuten – die qualitative Innenentwicklung von Städten und Gemeinden.

Die Mobilisierung von innerörtlichen Flächen für bezahlbaren Wohnraum bildete einen Schwerpunkt. Damit soll der Ortskern attraktiver und die Neuerschließung von Flächen im Außenbereich vermieden werden. Gleichzeitig soll in Innenlage bezahlbarer Wohnraum entstehen. Genau das beabsichtigt die Gemeinde Bitz: Auf Grundlage von aktuell schon bekannten Flächenressourcen sollen die Chancen auf Reaktivierung geprüft werden. Dazu sollen unter aktiver Beteiligung betroffener Grundstückseigentümer beispielsweise in Einzelbereichen städtebauliche Testeentwürfe entwickelt werden, auf deren Grundlage eine Umsetzung geprüft und idealer weise auch getätigt wird.

Flächenpotenziale werden ausgelotet

Weiter soll eine Bauflächenbilanz erstellt werden, um allen kommunalen Beteiligten wie auch der Öffentlichkeit deutlich zu machen, welche Flächenpotenziale es in Bitz tatsächlich gibt – das könnte für die Bereitstellung weiterer Bauflächen von wesentlicher Bedeutung sein.

Bernd Kujacinski von die STEG Stadtentwicklung aus Stuttgart stellte in der zurückliegenden Gemeinderatssitzung das Programm vor. Schließlich stimmten die Gemeinderäte mehrheitlich zu, die STEG damit zu beauftragen, für die Gemeinde Bitz einen Aufnahmeantrag für das Förderprogramm zu stellen. Falls der Antrag nicht berücksichtigt wird, entstehen für die Gemeinde 3000 Euro Vergütung. Grundlage des Antrags ist eine Beschreibung des Vorhabens und der damit im Zusammenhang stehende Kosten. "Wir müssen schnell sein", sagte Kujacinski – bis 24. Juni muss der Antrag vorliegen. Die Entscheidung erwartet Kujacinski bis zum Jahresende, ein Projektbeginn könnte daher voraussichtlich nicht vor 2023 erfolgen. Das Förderprogramm soll Anreiz schaffen, Flächen im Ortskern zu nutzen: Es schießt rund 50 Prozent der zuwendungsfähigen Kosten zu – jedoch höchstens 100 000 Euro. Unterstützt werden nicht nur Neubauten, sondern auch Sanierungen.

Das Land schießt die Hälfte der Kosten zu

Für die Begleitung und Realisierung eines solches Prozesses wird mit Kosten von rund 40 000 bis 50 000 Euro gerechnet, wovon die Hälfte das Land erstatten würde.

Der breiten Zustimmung fügte Wolfgang Ziemen hinzu: "Wo wollen wir überhaupt hin? Die Fläche ist so klein und wir brauchen neuen Wohnraum. Gleichzeitig tun wir uns schwer mit Innenverdichtung." Ein positiver Bescheid des Förderantrags wird daher herbeigesehnt.