WMF schließt einen Großteil seiner Logistikzentren. Die bisher 33 Zentren werden bis Ende 2015 an zwei Standorten zusammengefasst. Foto: dpa

Nach dem angekündigten Abbau von rund 400 Arbeitsplätzen geht der Umbau bei WMF weiter. Der Küchen-Spezialist reduziert die Zahl der Logistikzentren drastisch. Die IG Metall befürchtet, dass Hunderte weitere Stellen auf dem Spiel stehen.

Nach dem angekündigten Abbau von rund 400 Arbeitsplätzen geht der Umbau bei WMF weiter. Der Küchen-Spezialist reduziert die Zahl der Logistikzentren drastisch. Die IG Metall befürchtet, dass Hunderte weitere Stellen auf dem Spiel stehen.

Geislingen - Der Küchen-Spezialist WMF schließt einen Großteil seiner Logistikzentren. Die bisher 33 Zentren würden bis Ende 2015 an zwei Standorten zusammengefasst, sagte ein Sprecher der Firma in Geislingen am Montag. Das erst 2012 eröffnete Logistikzentrum in Dornstadt bei Ulm werde ausgebaut, außerdem werde es einen zweiten Standort im Rhein-Ruhr-Gebiet geben, das von einem Logistikpartner bewirtschaftet werden soll. Bislang hatte WMF 13 eigene Standorte, 20 Zentren sind fremdbewirtschaftet.

Wieviele Stellen dem Umbau zum Opfer fallen, werde nun mit dem Betriebsrat ausgehandelt, sagte ein Sprecher. WMF beschäftige in der Logistik insgesamt etwa 470 Mitarbeiter.

Der erste Bevollmächtigte der IG Metall in Geislingen, Bernd Rattay, rechnet nach Berichten der Stuttgarter Zeitung und der "Südwestpresse" damit, dass 170 Arbeitsplätze am Standort Geislingen wegfallen. Insgesamt hält Rattey das Risiko, dass 300 bis 350 Stellen in der Logistik wegfallen, „für realistisch“. „Wenn man das zusammenzählt, ist das der größte Arbeitsplatzabbau in der 160-jährigen Geschichte von WMF“, sagte er.

Der neue WMF-Chef Peter Feld hatte erst im April den Abbau von 390 Stellen angekündigt, 50 Ladengeschäfte sollen schließen. Der Beiersdorf-Manager hatte im August 2013 nach dem Einstieg des Finanzinvestors KKR die Führung bei WMF übernommen. Das Unternehmen hatte zuletzt rund 6100 Mitarbeiter.

WMF will mit Hilfe des Umbaus 30 Millionen Euro jährlich sparen, die Personalkosten sollen um zehn Prozent sinken. Die Einsparungen durch die Zusammenlegung der Logistik kämen noch oben drauf, sagte der Sprecher. WMF hatte im vergangenen Jahr unter einem Gewinneinbruch gelitten. Am Donnerstag legt das Unternehmen Zahlen für das erste Quartal vor.