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Wie es sich für ein Richtfest gehört: Mit einem Richtschmaus und einem Glas Rotwein stießen am Freitag Handwerker und Bauherr auf die Fertigstellung der Rohbauarbeiten für das Werk Erbe 4i an.

Rangendingen/Tübingen - "Wir haben es alle verdient, zu feiern." Stararchitekt Jeremy Hotchkiss stellte diesen Satz an den Anfang seiner Rede – und sprach damit wohl allen Beteiligten aus dem Herzen. Erst vor ziemlich genau einem Jahr wurde an derselben Stelle – allerdings noch auf der grünen Wiese – beim Spatenstich das Modell des Neubaus der Firma Erbe Elektromedizin im Rangendinger "Hitzenried" vorgestellt.

Nach Rekordbauzeit von nur einem Jahr steht der Rohbau

Am Freitag, nach einer Rekordbauzeit von knapp einem Jahr, konnte der geschäftsführende Gesellschafter Christian O. Erbe seine Gäste durch die zukünftigen Produktionshallen führen. Zuvor hatte der Zimmermann traditionsverbunden drei Mal auf die Bauherren, die Handwerker und nicht zuletzt auf die Gemeinde Rangendingen angestoßen, ehe er sein Glas vom zweiten Übergang in die Tiefe der kathedralengleichen Empfangs- und zukünftigen Restauranthalle schmetterte.

Was innerhalb nur eines Jahres in der Rudolf-Diesel-Straße aus dem Boden wuchs, sei eine "beachtliche Leistung", sprachen Architekt und Bauherr dem gesamten Bauteam ihren Respekt und ein Lob aus. Es entstehe ein zukunftsorientierter und nachhaltiger Industriekomplex für die Medizintechnik-Produktion, in punkto Wohlfühlen, Effektivität, Nachhaltigkeit und Sicherheit aber genauso auch für die Mitarbeiter, so Hotchkiss. Noch einmal ein Jahr, und an dieser Stelle würden bereits hochmoderne Elektromedizin-Produkte gebaut werden.

Erbe-Neubau wird als "Aushängeschild" Rangendingen prägen

Der Erbe-Neubau ziehe nicht nur alle Blicke auf sich, sondern werde als "Aushängeschild" das Gesicht Rangendingens nachhaltig prägen, stellte Bürgermeister Manfred Haug fest. "Für Rangendingen ist die Ansiedlung von Erbe schlichtweg ein sehr großer Glücksfall." Das Elektromedizin-Unternehmen werde nicht allein die Steuerkraft der Gemeinde stärken, sondern auch viele "zukunftssichere Arbeitsplätze in der Region schaffen und sichern" Die Beschäftigten hieß Haug schon heute willkommen. "Rangendingen sei zwar nicht Tübingen, doch Tübingen auch nicht Rangendingen – sicher werden sie sich hier wohlfühlen", zeigt er sich sicher.

85 Millionen Euro: das teuerste Projekt der Erbe-Firmengeschichte

Mit 85 Millionen Euro Investitionssumme sei das neue Werk das teuerste Projekt der Erbe-Firmengeschichte, stellte Christian Erbe mit sichtlichem Stolz fest – auch mit Blick auf die beeindruckende Energieeffizienz. Das Werk, so war vom Architekten zu erfahren, werde nur rund 60 Prozent eines vergleichbaren Industriekomplexes verbrauchen.

Info: "Erbe 4.i – wir entwickeln weiter"

Das 25 .000 Quadratmeter große Werk Erbe 4.i wird ab 2023 als Instrumentenschmiede für die global agierende Erbe-Gruppe genutzt werden. Neben der Produktion werden dort auch ein Teil der Entwicklung sowie der Logistik angesiedelt. In den kommenden Jahren entstehen in dem Rangendinger Werk des Elektromedizin-Unternehmens bis zu vierhundert zusätzliche Arbeitsplätze. Das Gebäude ist eines der ersten Industriegebäude in Deutschland, das den hohen Anforderungen des KfW-Effizienzhaus-Standards 40 entspricht. Durch eine ressourcenschonende und sortenreine Bauweise und Konstruktion mit Holz für die Fassade und den Ausbau sowie dem Einsatz von Recycling-Aluminium für die Dachbahnen werden rund 2000 Tonnen CO2-Äquivalente eingespart. Der Wirkungsgrad der technischen Anlagen inklusive der Wärmerückgewinnung ist hoch. Die Bauarbeiten befinden sich im Zeitplan. Mit dem Bezug des Gebäudes ist im Laufe des Sommers 2023 zu rechnen.