Der Sulgener Leiterplattenhersteller Schweizer Electronics kündigt einen strategischen Kooperationspartner für sein Werk im chinesischen Jintan an Foto: Wegner

Der Sulgener Leiterplattenhersteller kündigt einen strategischen Kooperationspartner für sein Werk im chinesischen Jintan an, der zur Branche passt.

Schramberg-Sulgen - Dass Gespräche mit unterschiedlichen Investoren für die Tochtergesellschaft in China laufen und dass spätestens Anfang 2022 mit Ergebnissen zu rechnen sei, hatte der Vorstand der Schweizer Electronic AG schon seit längerem bei verschiedenen Gelegenheiten verlauten lassen.

Am Montag dieser Woche teilte Schweizer nun mit, dass die Verhandlungen mit dem strategischen Investor WUS Printed Circuits (Kunshan) über eine Direktinvestition bei der Schweizer Electronic China Anfang Januar erfolgreich abgeschlossen wurden. WUS Printed Circuit hält bereits 19,74 Prozent der Aktien an der Schweizer Electronic AG. Die Transaktion erfolgt durch eine 12,8-prozentige Kapitalerhöhung bei der chinesischen Tochtergesellschaft. Der Mittelzufluss aus der Kapitalerhöhung wird rund 10,5 Millionen Euro betragen, vorbehaltlich der Zustimmung einer außerordentlichen Aktionärsversammlung des Investors, welche voraussichtlich am 27. Januar stattfinden wird. "Diskussionen mit einem weiteren Investor sind im Gange. Über den Verlauf werden wir zeitnah informieren", teilte Schweizer weiter mit.

Auftragseingang verdoppelt

Schweizer informierte weiter darüber, dass das vierte Quartal 2021 zu Neuaufträgen von rund 47 Millionen Euro gesorgt hat. Damit wurde im vergangenen Jahr ein Rekordauftragseingang von 175,2 Millionen Euro erzielt – mehr als doppelt so viel als im Jahr zuvor und 20 Prozent über dem bisherigen Rekordjahr 2015. "Zurückzuführen ist dies insbesondere auf die technologische und nun auch globale Ausrichtung des Unternehmens, so dass der Rekordauftragseingang trotz des globalen Bauteilemangels gelungen ist", erläuterte das Unternehmen.

Aktie rauscht in die Höhe

Besonders hervor hob Schweizer die Aufträge in zweistelliger Millionenhöhe für die "Chip Embedding Technologie p2 Pack". Diese Technologie unterstützt die Effizienz hybrider 48-Volt-Antriebe im Automobil und ermöglicht zudem eine Reduktion des Halbleiter-Bedarfs bei gleichzeitig höherer Leistung. Für Schweizer im Hinblick auf die weltweit hohe Nachfrage nach Halbleitern ein entscheidender Wettbewerbsvorteil.

Durch die Kombination aus dem hohen Auftragseingang und der Stärkung der Eigenkapitalbasis werde es möglich sein, das nötige hohe wachstumsbedingte Working Capital (Betriebskapital) zu finanzieren.

Die Anleger scheinen Gefallen an der aktuellen Entwicklung bei Schweizer zu finden: Stand Dienstag 11. Januar, liegt laut www.finanzen.net der Kurs der Aktie bei 11,75 Euro, eine Kurssteigerung von 21,9 Prozent innerhalb einer Woche.