Janina Hettich zeigte beim Weltcup in Oberhof mit guter Leistung, dass ihre Nominierung gerechtfertigt war. Foto: Kaupp Foto: Schwarzwälder Bote

Biathlon: Glänzende Einzelzeit der Lauterbacher Janina Hettich / Nach Aufholjagd Vierter

Nach ihrem guten Sprintwettbewerb in Oberhof, insbesondere einer starken Laufleistung, wurde Janina Hettich vom deutschen Trainerteam erstmals für einen Staffeleinsatz berücksichtigt.

Vor über 20.000 Zuschauern am Rennsteig in Oberhof hatten sich die deutschen Biathletinnen vorgenommen, sich gegenüber dem enttäuschenden Staffelwettbewerb von Hochfilzen deutlich zu verbessern.

Groß war die Vorfreude von Janina Hettich vor ihrer Staffelpremiere. "Natürlich war ich nach der Bekanntgabe, dass ich an Position zwei laufen darf, sehr nervös, konnte aber trotzdem gut schlafen und freue mich jetzt auf den Wettbewerb", so eine sehr gut aufgelegte Janina Hettich.

Leider begann die Staffel für das deutsche Team nicht optimal. Vanessa Hinz konnte zwar im Spitzenfeld gut mithalten, schoss liegend souverän, hatte dann aber beim Stehendschießen Probleme, musste trotz dreier Nachlader in die Strafrunde und konnte erst an 13. Stelle (+ 0:57 Minute) liegend auf Janina Hettich übergeben.

Die ehrgeizige Läuferin des SC Schönwald zeigte, obwohl sie gegen große Namen wie Dorothea Wierer (Italien), Kaisa Mäkärainen (Finnland) oder Ingrid Landmark Tandrevolt (Norwegen) laufen musste, keinerlei Respekt. Auch am Schießstand zeigte die 23-Jährige keine Nerven. Sowohl beim Liegend- als auch beim Stehendschießen blieb nur eine Scheibe stehen, die sie mit dem jeweiligen Nachlader "abräumte".

Durch ihre tolle Leistung verbesserte sich Deutschland auf den neunten Zwischenrang (+ 1:20 Minute) und stellte den Anschluss zu weiteren Staffeln wieder her. Ein Blick in die Einzelergebnisse zeigte, dass Janina Hettich auf Ihrer Runde gegen die Norwegerin Ingrid Landmark Tandrevolt, die im Gesamtweltcup auf Rang drei liegt, nur vier Sekunden verlor und dass sie der im Weltcup führenden Dorothea Wierer sogar 40 Sekunden abnehmen konnte.

Ebenfalls eine sehr gute Leistung zeigte Maren Hammerschmidt. In der Staffel deutete sie ihr wahres Potential, auch läuferisch, an. Trotz insgesamt vier Nachladern, brachte sie die deutsche Staffel auf den sechsten Platz (+ 1:01 Minute) nach vorne. Gewohnt stark in der Loipe präsentierte sich dann Schlussläuferin Denise Herrmann. Nach einer etwas langen Schießzeit beim liegenden Anschlag räumte sie stehend schnell alle Scheiben ab und sicherte der deutschen Staffel nach dem durchwachsenen Start noch einen tollen vierten Platz (+ 1:10 Minute). Die Damenstaffel von Oberhof gewann erwartungsgemäß Norwegen vor Schweden (+ 0:21 Minute) und Frankreich (+ 0:33 Minute).

Sichtlich gelöst zeigte sich Janina Hettich nach ihrem Staffeleinsatz den Fernsehzuschauern. "Mit nur jeweils einem Nachlader kann ich bei meiner Premiere vor diesem tollen Publikum wirklich sehr zufrieden sein. Auch läuferisch klappte alles sehr gut, wenn auch die Beine gerade auf der letzten Runde doch sehr brannten", bilanzierte eine glückliche Janina Hettich.

Ein Blick auf die Einzelzeiten der deutschen Starterinnen zeigt auch, dass sie zu Recht stolz auf ihren ersten Staffeleinsatz für Deutschland bei einem Weltcup sein kann. Vanessa Hinz benötigte 19:15 Minuten, während Janina Hettich ihr Rennen in 18:35 Minuten absolvierte. Maren Hammerschmidt erreichte nach 19:03 Minuten das Ziel und Denise Herrmann lag mit ihrer Zeit von 18:30 Minuten nur knapp vor Janina Hettich.

Nach dem enttäuschenden Ergebnis in der Staffel von Hochfilzen (Rang 12) befinden sich die deutschen Damen wieder auf dem Weg nach vorne. Mit dieser couragierten Vorstellung in Oberhof darf sich Janina Hettich Hoffnungen machen, dass sie weiter im deutschen Weltcupteam berücksichtigt wird. Die nächsten Wettbewerbe finden bereits am 15. (Sprint), 17. (Staffel) und 19. Januar (Verfolger) im bayerischen Ruhpolding statt.