Sie musste sich entscheiden – und wählte das Skispringen. "In meiner Freizeit schnalle ich die Langlauf-Ski aber immer noch super gerne an, gehe im Sommer viel Rennrad und Mountainbike fahren." Der Ausdauersport hat Svenja Würth bei all dem Athletik-, Kraft und Koordinationstraining, das für sie als Spezial-Skispringerin ansteht, nie ganz losgelassen, die Entwicklung in der Nordischen Kombination hat sie immer verfolgt. "Ich hatte durch meine Verletzung ja viel Zeit zum Nachdenken", sagt sie. So sei die Idee aufgekommen, ob sie nicht zu den Wurzeln zurückkehrt.
Nach einigen Gesprächen mit den Verantwortlichen im Verband und ihren Trainern wurde deutlich: "Sie standen alle direkt hinter mir", sagt Würth. Und der Tenor war einhellig: "Dadurch, dass die Sportart bei den Frauen in den Anfängen schwebt, könnte ich fürs Erste zweigleisig fahren", betont sie. Seit einem Jahr gibt es nun einen Continental Cup für die Kombiniererinnen, in der Saison 2020/21 wird eine Weltcup-Serie dazukommen. Um dort startberechtigt zu sein, benötigt Würth einen Punkt aus den Rennen im Continental Cup. "Deshalb werde ich in der neuen Saison wohl ein, zwei Rennen mitmachen. Auch, weil ich die Standortbestimmung brauche." In ihren Trainingsplan sind die Ausdauereinheiten mittlerweile fest integriert. Das Spezialskispringen aufzugeben, komme aber wohl nicht in Frage.
Alleine ist sie mit ihrer Idee, zweigleisig zu fahren, übringens offenbar nicht. "Ich kenne zwar keine Namen, weiß aber, dass einige Nationen Anträge gestellt haben, weil der Zeitplan der WM 2021 noch nicht ganz passt. Da findet ein Skispringen zeitgleich mit der Kombi statt", erklärt sie. Svenja Würths Motivation ist ungebrochen, das ist offensichtlich. "Ich liebe Experimente und die Herausforderung", betont sie. In diesem Jahr, so viel steht schon jetzt fest, wird sie auf jeden Fall beides haben.
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