Den zweiten Sieg im Continentalcup binnen weniger Tage feierte gestern in Bischofshofen David Siegel (Bild Mitte bei der Siegerehrung in Titisee-Neustadt). Foto: Feser

Skispringen: David Siegel gewinnt nach Windpech COC-Springen in Österreich.

Seine starken Auftritte im Continentalcup nach dem Sieg in Titisee-Neustadt nahtlos fortgesetzt hat der Skispringer David Siegel bei den beiden Wettbewerben in Bischofshofen. Nachdem er am Vortag seine Führung noch eingebüßt hatte, flog er am Donnerstag zu einem klaren Sieg.

Die Großschanze in Bischofshofen war wenige Tage nach dem Finale der Vierschanzen-Tournee erneut Austragungsort von zwei international topbesetzten Wettbewerben. Turbulent ging es dabei am Mittwochabend zu, und eine Hauptrolle nahm der 21-Jährige aus Dürrenmettstetten ein. Schon im Training hatte David Siegel mit dem zweiten Platz nach 135 m angedeutet, dass er mit der Paul-Ausserleitner-Schanze gut zurechtkommt. Das unterstrich er mit einem fulminanten Sprung im ersten Durchgang auf 142,5 m, womit der den Hillsize der Anlage (140 m) deutlich übertraf.

Alles sah bei einem Vorsprung von mehr als zehn Punkten auf seinen Teamkameraden Andreas Wank (139 m) nach einem deutlichen Erfolg des Nordschwarzwälders aus. Dann aber drückte in der entscheidenden Phase starker Rückenwind die beiden Deutschen unerwartet früh zu Boden. Während der für den SC Hinterzarten startende Wank noch auf 126 m kam und seinen zweiten Platz verteidigte, fiel David Siegel nach seinen 116,5 m noch auf Rang sechs zurück. Profiteur war der Norweger Tom Hilde, der mit 131 m zunächst nur 20. gewesen war. Mit Aufwind segelte er in einer guten Phase des zweiten Durchgangs auf 139 m und fuhr unerwartet mit einem Vorsprung von nur 0,5 Punkten auf Andreas Wank seinen ersten COC-Sieg seit zwei Jahren ein.

Offensichtlich mit etwas Wut im Bauch nach dem Windpech des Vorabends konnte sich David Siegel gestern Vormittag im ersten Versuchs bei guten Bedingungen sogar auf 143 m steigern und lag damit noch deutlicher erneut vor dem Team-Olympiasieger Andreas Wank, der zusammen mit dem Norweger Sondre Ringen mit 136,5 m die zweitbeste Weite hinlegte.

Mit 126,5 m in seinem zweiten Versuch konnte Ringen dann nicht in die Entscheidung eingreifen und fiel von Rang drei auf Endplatz sechs zurück. Auch Tom Hilde (134,5/132,5 m) und dem letztlich Drittplatzierten Slowenen Nejc Dezman (135,5/133,5 m) gelang es danach nicht mehr einen deutschen Doppelsieg zu verhindern. Seine aufsteigende Form unterstrich Andreas Wank mit 132,5 und dem erneuten zweiten Platz. Klarer Sieger mit sieben Punkten Vorsprung wurde David Siegel mit einem Satz auf 131 m.

In der Gesamtwertung des Continentalcups hat sich der Springer vom SV Baiersbronn mit 280 Punkten schon auf den achten Platz verbessert, obwohl er an einigen Wettbewerben nicht teilgenommen hat. Andreas Wank belegt mit 353 Punkten derzeit den fünften Platz.