Janina Hettich (rechts) beim Stehendschießen. Foto: Kaupp

Biathlon: Tolle Laufleistung beim BU-Cup. Einige Fehlschüsse verhindern bessere Platzierungen.

In diesem Jahr gelang es der Lauterbacher Biathletin Janina Hettich durch sehr gute Leistungen im Training und in der Vorbereitung sich erstmals direkt für die ersten Rennen im IBU Cup zu qualifizieren.

Neben ihr wurden für das deutsche Team Anna Weidel, Nadine Horchler, Luise Kummer, Christin Maier und Marie Heinrich nominiert. Bei frostigen Temperaturen fand der Saisonauftakt in diesem Winter im schwedischen Idre mit einem Sprint über 7,5 km und jeweils einem Liegend- und Stehendschießen statt.

Am Start waren 84 Damen aus zahlreichen Biathlonnationen.

Janina Hettich ging mit Startnummer 83, also als vorletzte Läuferin, das Rennen sehr gut, aber auch kontrolliert an und lag vor dem ersten Schießen lediglich gut 20 Sekunden hinter der Spitze. Leider lief die erste Schießeinlage mit zwei Fehlern und damit zwei Strafrunden nicht optimal und sie viel weit zurück.

Mit starker Laufrunde Schießfehler ausgebügelt

Mit einer starken zweiten Laufrunde konnte sie dann jedoch, trotz eines weiteren Schießfehlers im stehenden Anschlag, zahlreiche Plätze gut machen. Dass die Laufform an diesem Tag gestimmt hatte, zeigte die Schlussrunde. Dort verlor sie auf Ihrer Aufholjagd nur knapp vier Sekunden auf die Siegerin Ingela Andersson aus Schweden. Die Plätze zwei und drei belegten Athletinnen aus Weißrussland und Russland.

Trotz toller Laufleistung, jedoch mit drei Strafrunden landete Janina letztlich mit einem Rückstand von 2:07 Minuten auf die Siegerin auf Rang 29. Das deutsche Team erwischte insgesamt keinen optimalen Tag. Eine gute Leistung zeigte Anna Weidel auf Rang 10 (1:32 zurück/1 Fehlschuss), gefolgt von Nadine Horchler auf Platz 14 (1:37/3 Fehler). Hinter Janina Hettich landeten Luise Kummer auf Rang 34 (2:16/2 Fehler), Marie Heinrich als 35. (2:19/3 Fehler) und Christin Maier auf Platz 37 (2:31/3 Fehler).

Zwei Tage nach dem Auftaktrennen stand bereits das zweite Sprintrennen auf dem IBU-Programm. Die deutschen Biathletinnen, natürlich auch Janina Hettich, hatten das klare Ziel, die Platzierungen vom ersten Sprint zu verbessern, insbesondere auch, weil die Ergebnisse des zweiten Wettbewerbes für den Verfolgerwettkampf am Sonntag Grundlage waren.

Janina zeigte erneut, dass sie läuferisch in einer sehr guten Verfassung ist. Dieses Mal konnte sie alle fünf Scheiben im Liegendschießen "abräumen" und lag nicht weit von der Spitze entfernt. Im abschließenden stehenden Anschlag verfehlte sie lediglich eine Scheibe, sodass sie nur wenige Plätze einbüßte. Phänomenal war erneut die Schlussrunde, auf diesem Streckenabschnitt war sie absolut auf dem Niveau der Allerbesten.

Im Ziel belohnte sie sich selbst mit einem tollen 10. Platz mit einem Schießfehler, einem Rückstand von 1:08 und einer glänzenden Ausgangsbasis für den Verfolger. Wie eng das Feld zusammen lag zeigte, dass Luise Kummer als Fünfte nur sechs Sekunden und selbst die zweitplatzierte Nadine Horchler nur 23 Sekunden vor ihr lagen.

Das Rennen gewann die Schwedin Elisabeth Högberg vor Nadine Horchler und der Ukrainerin Nadiia Bielkina. Vom deutschen Team überzeugte auch die fehlerlos schießende Anna Weidel auf Rang elf mit einem Rückstand von 1:11 Minuten.

Deutlich zurück waren Marie Heinrich auf Platz 36 (Rückstand 2:34/3 Schießfehler) und Christin Maier auf Rang 37 (2:37 zurück/2 Schießfehler).

Von dem tollen Sprintwettkampf am Vortag noch mehr motiviert wollte Janina Hettich sich auch im Verfolgerrennen am Sonntag im Spitzenfeld etablieren. Von der 10. Position mit dem Rückstand von 1:08 Minuten startend fand sie gut in den Wettkampf und lag nach dem ersten Schießen (ein Fehler) weiter auf diesem Platz.

Obwohl auch bei den beiden nächsten Schießen jeweils eine Scheibe schwarz blieb, konnte sich die erneut laufstarke Lauterbacher Biathletin immer zwischen den Rängen 9 und 13 halten. Pech hatte sie dann ausgerechnet beim letzten Anschlag. Drei Strafrunden sorgten dafür, dass sie bis auf Platz 21 zurück fiel. Eine wieder sehr gute Schlussrunde ergab dann letztlich Platz 20 mit insgesamt 6 Fehler/Strafrunden und einem Rückstand von 2:41 Minuten.

Während die Russin Svetlana Mironova denn "Verfolger" vor Ingela Andersson aus Schweden und einer weiteren Russin, Anastasia Morozova gewann, landete Luise Kummer als beste aus der deutschen Mannschaft auf Rang 10 (Rückstand 1:49/5 Fehler). Eine starke Leistung zeigte Christin Maier, die sich von Rang 37 auf Platz 17 verbesserte (Rückstand 2:25/2 Fehler). Marie Heinrich landete auf Platz 23 (Rückstand 3:03/3 Fehler). Nicht am Start waren Nadine Horchler und Anna Weidel, die als Beste aus den ersten beiden Rennen für den Weltcup in Pokljuka/Slowenien kurzfristig nachnominiert wurden.

Schwierige Bedingungen am Schießstand

Janina Hettich konnte insgesamt ein sehr positives Fazit vom ersten IBU-Cup-Wochenende ziehen. "Mit der Laufform kann ich sehr zufrieden sein, allerdings haben mir zu viele Fehler am Schießstand im ersten und dritten Rennen eine vordere Platzierung gekostet", bilanzierte sie. Schwierig waren die Bedingungen vor allem am Schießstand. So mussten bis auf drei Athletinnen alle Biathletinnen beim "Verfolger" mindestens drei Fehlschüsse oder meist mehr hinnehmen. Mit Ihren Ergebnissen konnte sie sich jedoch ganz klar für weitere Einsätze im IBU-Cup empfehlen.

Die nächsten Wettkämpfe im IBU-Cup finden vom 13. bis 16. Dezember in Ridnaun/Südtirol statt.