Beim Deutschlandpokal zeigte Janik Faisst bei seinem Sprung über 98 Meter die höchsten Haltungsnoten des Tages. Foto: privat Foto: Schwarzwälder Bote

Wintersport: Stützpunkt Baiersbronn blickt auf erfolgreichen Wettkampf zurück / Finn Braun ist Gesamtsieg nicht mehr zu nehmen

Baiersbronner Stützpunkt präsentiert sich sehr gut in Oberhof.

Der Deutschlandpokal für die Spezialspringer- und Springerinnen und die Nordischen Kombinierer und Kombiniererinnen fand in Oberhof in Thüringen statt. Dabei konnte sich der Stützpunkt Baiersbronn mit erfolgreichen Platzierungen präsentieren.

Kämpfen die Biathleten in dem kleinen Städtchen im Thüringer Wald bei den jährlich stattfindenden Weltcups oft mit Nebel und Wind, fanden diese Wettkämpfe an allen drei Tagen bei strahlendem Sonnenschein statt.

Der anspruchsvolle Kombinationslauf in der Lotto-Arena in Oberhof verlangte den Sportlerinnen und Sportlern dennoch einiges ab. Galt es doch auf jeder 2,5-Kilometer-Runde den legendären Birxsteig zu erklimmen, der in Vorbereitung auf die WM 2023 durch einen Umbau noch länger und steiler geworden ist und selbst erfahrenen Weltcupsportlern zu schaffen macht.

Nathalie Armbruster sichert sich zwei Silbermedaillen

Bei der Sprintwertung in der Nordischen Kombination am Freitag belegte Lasse Braun vom SV Baiersbronn bei den Junioren J17 nach einem Sprung auf 80 Meter und einer Laufzeit von 16:54 Minuten über fünf Kilometer Platz 12. Am Folgetag gelang dem Schüler des Skiinternates Furtwangen auf der K90 im Kanzlersgrund ein Satz auf 86,5 Meter, mit dem er als Achter in den Kombinationslauf über zehn Kilometer ging. Viermal kämpfte sich der Baiersbronner Kombinierer schließlich die gefürchtete Passage beim Birxsteig hoch und lief am Ende nach 30:04 Minuten auf Platz zehn.

Nathalie Armbruster vom SV-SZ Kniebis durfte als 15-Jährige und damit als eine der Jüngsten erstmals im Deutschlandpokal an den Start und trat dort in der Klasse der Juniorinnen 16 an. An beiden Tagen hätte die Nachwuchskombiniererin lieber die Weiten ihrer Probesprünge im Wettkampf gezeigt, bewies aber mit 80,5 Meter am ersten und 77 Meter am zweiten Tag bei schlechtem Wind und guten Haltungsnoten, dass sie auch bei ihrem ersten Wettkampf auf einer K90-Schanze mit den ein Jahr älteren jungen Damen mithalten kann. Ohne Wettkampferfahrung in diesem Winter und ohne zu wissen, wo sie im Laufen derzeit steht, ging die Schülerin des Kepler-Gymnasiums Freudenstadt am Freitag als Dritte und am Samstag als Vierte an den Start der Kombinationsläufe. Dort spielte sie ihre Laufstärke voll aus, präsentierte sowohl beim Sprint über 2,5 Kilometer als auch über die Distanz von fünf Kilometer die Laufbestzeit bei den Juniorinnen 16 und war selber überrascht über den jeweils deutlichen Vorsprung in ihrer Paradedisziplin. Mit 8:30 Minuten über 2,5 Kilometer beim Sprint und 15:43 Minuten über fünf Kilometer bei der Distanz setzte sie im gesamten Starterfeld der Juniorinnen und der Damen ein Ausrufezeichen und sicherte sich so an beiden Tagen die Silbermedaille bei ihrem ersten Einsatz im Deutschlandpokal.

Höchste Haltungsnoten für Jannik Faisst vom SV Baiersbronn

Am Sonntag gingen nur die Spezialspringer und -springerinnen über den Bakken. Bei den Junioren 17 überzeugte einmal mehr Jannik Faisst vom SV Baiersbronn. Schon im ersten Durchgang zeigte er einen tollen Sprung auf 90,5 Meter, den er aber im zweiten Durchgang mit einem Riesensatz auf 98 Meter und den höchsten Haltungsnoten des Tages noch toppte. Schließlich musste er sich nur Justus Grundmann vom Thüringischen Skiverband geschlagen geben und sicherte sich mit neun Punkten Vorsprung vor Ben Bayer vom VFL Pfullingen die Silbermedaille. Faisst bewies damit erneut, dass er zu den besten deutschen Spezialspringern seiner Altersklasse gehört. Nicht umsonst durfte er in der Woche zuvor bei der Heim-WM in Oberstdorf als Vorspringer an den Start und eine Woche auf Einladung des Deutschen Skiverbandes die besondere Atmosphäre einer Weltmeisterschaft in sich aufsaugen. "Wer weiß, ob der junge Baiersbronner nicht bei einer der kommenden Weltmeisterschaften nicht nur als Vorspringer auf der Startliste steht?", heißt es in der Mitteilung der Verantwortlichen.

Im größten Feld des Tages ging sein Vereinskamerad Finn Braun bei den Junioren 19 und Herren an den Start. Dass die Leistungsdichte hier sehr eng ist, zeigt die Ergebnisliste. Mit 92,5 Meter und 85,5 Meter sprang Braun auf Platz zehn und konnte damit am Ende des Tages seine Führung in der Gesamtwertung des Deutschlandpokals auch nach 12 Wettkämpfen verteidigen. Mit insgesamt 397 Punkten liegt Braun mit 66 Punkten deutlich vor Julian Ketterer von der SZ Breitnau. Der Gesamtsieg im Deutschlandpokal ist dem Spezialspringer damit nicht mehr zu nehmen.