Die Veringer Hütte ist ein Prachtbau geworden. Am Tag des Geotops hat der Schwäbische Albverein Veringenstadt sie eingeweiht. Foto: Grimm Foto: Schwarzwälder Bote

"Tag des Geotops": Veringer Hütte und Geopoints "Erzgruben" wurden eingeweiht

Veringenstadt (sgr). Einen interessanten Einblick in die geologische, kulturelle und wirtschaftliche Entwicklung der Region haben am deutschlandweiten "Tag des Geotops" die Besucher der neu errichten "Veringer Hütte" erhalten.

Ein Höhepunkt war die Einweihung der neuen Historienwegstation "Erzgruben" – die Plaketten, welche sie als "Geopoint" ausweisen, überreichten Markus Möller und Siegfried Roth, Vorsitzender respektive Geschäftsführer des Unesco Global Geoparks Schwäbische Alb, an Veringenstadts Bürgermeister Armin Christ und Bernhard Obert, Dezernent für Bau und Umwelt des Landratsamtes Sigmaringen.

Geopoints, so die Definition, sind Geotope und Objekte, an denen Erdgeschichte erlebbar wird – "sie lotsen die Besucher zu den geologischen Hotspots der Schwäbischen Alb", erklärte Siegfried Roth. Die "Erzgruben" sind eine von fünf Stationen auf dem 1977 erbauten und 2017 neu konzipierten Veringenstädter Historienweg; sie legen noch heute Zeugnis davon ab, dass jahrhundertelang im Laucherttal Bohnerz zur Eisengewinnung abgebaut wurde, und machen, wie Markus Möller, hauptamtlich Erster Landesbeamter des Alb-Donau-Kreises, lobte, die Erd- und Kulturgeschichte der Schwäbischen Alb anschaulich.

Neben den Erzgruben – an denen heute noch nach Bohnerz gegraben werden kann – erwartet die Wanderer auf dem Veringenstädter Historienweg auch noch ein Schwammriff, ein Zeuge der 150 Millionen Jahre zurückliegenden Jurazeit, als das Jurameer die ganze heutige Schwäbische Alb bedeckte. Des weiteren lässt ein für die Alb typischer Lesesteinwall, heute Trockenbiotop für wärmeliebende Kleintiere, erahnen, wie mühselig der Ackerbau auf der "steinreichen" Alb in alten Zeiten war.

Und dann ist da noch die neue "Veringer Hütte" des örtlichen Albvereins, ein hölzerner Prachtbau, dessen Namensbezeichnung "Hütte" als dreiste Untertreibung bezeichnet werden muss. Gemeindereferentin Elke Gehrling segnete das Gebäude, Bürgermeister Christ dankte den Aktiven des 125 Jahre alten Ortsvereins, allen voran Vertrauensmann Ernst Hein, dessen Vize Manfred Saible und dem für die Baufinanzierung zuständigen Andreas Stauß, für ihr Engagement.

Am Nachmittag boten die Fachleute des Geoparks Führungen auf dem Historienweg an, ein Angebot, das von den Besuchern gerne angenommen wurde. Auch für die Kinder gab es interessante Mitmachangebote, beispielsweise eine Suche nach Bohnerz samt Prämierung. Am Infostand des Unesco Global Geoparks – er wird auch gern als "Jurassic Park" unter den 16 deutschen Geoparks bezeichnet – konnten sich Interessierte nicht nur über die geologische Vielfalt der Alb informieren, sondern auch über ihre Siedlungs-, Kultur- und Wirtschaftsgeschichte.