Karl-Wilhelm Röhm, Wolfgang Holdenried und Landrat Günther-Martin Pauli (von links) Foto: Schwarzwälder-Bote

Winterlinger diskutieren über die Zukunft des Schulstandortes

Winterlingen. Volles Haus beim Thema "Gemeinschaftsschule": Aus für die Gemeinde Winterlingen aktuellem Anlass hatte der CDU-Gemeindeverband Winterlingen in Zusammenarbeit mit Landrat Günther-Martin Pauli die Winterlinger Bevölkerung zu einer Diskussionsveranstaltung eingeladen, in deren Rahmen die Teilnehmer die Bildungspolitik der aktuellen Landesregierung und speziell die Problematik der Gemeinschaftsschulen diskutierten.

Die Zukunft des Schulstandorts Winterlingen scheint dabei strittig. Bürgermeister Michael Maier und einige Gemeinderäte sprachen sich bei der Veranstaltung für die Bildung einer Gemeinschaftsschule aus. Sollte diese, oder alternativ eine Verbundschule, nicht eingeführt werden, so müsste die örtliche Werkrealschule auf Grund fehlender Schülerzahlen komplett geschlossen werden. Die ebenfalls anwesenden Lehrer der Realschule Winterlingen – inklusive Rektor Gustav Kleiner – votierten hingegen für das Beibehalten der Realschule als eigenständige Schulart.

Die von allen Beteiligten favorisierte Lösung, eine Verbundschule zu bilden, ist laut Aussage des Albstädter Schulamtsleiters Gernot Schultheiß in Winterlingen aus rechtlichen Gründen nicht möglich. Landrat Pauli versprach jedoch, sich in Stuttgart für die Gemeinde Winterlingen einzusetzen.

Im mit mehr als 100 Interessierten voll besetzten Vereinsheim des TSV Harthausen gab der Redner des Abends, Karl-Wilhelm Röhm, Schulleiter des Gymnasiums Münsingen und Bildungsexperte der CDU-Landtagsfraktion, zuerst einen Überblick über die bildungspolitischen Ziele der CDU und führte aus, weshalb Gemeinschaftsschulen keinesfalls dazu taugten, das baden-württembergische Bildungssystem zu bereichern oder die etablierten Schulformen zu ersetzen. So sei kritisch, dass bisher nicht belegbar sei, dass das Konzept der Gemeinschaftsschule Schüler besser fördere. Gleichzeitig sei aus der Praxis bekannt, dass diese Schulform starke Schüler im Zweifel schwäche, schwache Schüler aber nicht stärker mache. Die CDU strebe deshalb an, nach einer gewonnen Landtagswahl zwar keine Gemeinschaftsschulen zu schließen, jedoch auch keine neuen zu eröffnen. Gymnasien würden grundsätzlich nicht in Gemeinschaftsschulen integriert.