Viel Lokalkolorit brachte die Harthauser Laienspielgruppe in dem Schwank "Alles Bauerntheater" auf die Bühne. Fotos: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Laienspielgruppe Harthausen: Schauspieler bringen schwäbisches Stück mit viel Lokalkolorit auf die Bühne

Nach zwei Jahren Pause hat sich die Laienspielgruppe Harthausen mit dem Stück "Alles Bauerntheater" zurückgemeldet. Die acht Schauspieler gingen in ihren Rollen auf und begeisterten die Zuschauer in der voll besetzten Festhalle.

Winterlingen-Harthausen. Passende Outfits und der schwäbische Dialekt, angereichert mit spezieller Harthauser Mundart, gab dem Stück eine sehr heimatbetonte Note. Dass dazu noch reichlich Lokalkolorit mit Harthauser Namen und Lokalitäten wie das "Bruihaus" oder "Walters Schuppen" in das Stück eingebunden wurden, begeisterte das Publikum noch zusätzlich.

Natürlich hatte der Schwank in drei Akten auch eine Geschichte: Bauer Alfons, sowohl Bürgermeister und Haushaltsvorsitzender, steht unter den Pantoffeln seiner resoluten Frau Agnes, die das Sagen hat, was Alfons sehr zu schaffen macht. Mit im Haushalt lebt die ledige Schwester von Agnes, Hilde, die nicht gut auf Alfons zu sprechen ist. Nach den Sitzungen kommt er oft wegen eines angeblich schlechten letzten Bieres nicht aus den Federn, weshalb die Arbeit auf dem Hof liegen bleibt.

Zusammen mit seinem Freund Heinz will Alfons die lästige Jungfer in seinem Haus mit Hilfe eines Zeitungsinserates – selbstverständlich inkognito – unter die Haube bringen. Doch das geht gewaltig schief: Als es zu einer Hofbesichtigung kommen soll, hält Heinz den Altwarenhändler Franz für einen Einbrecher und befördert ihn mit dem Nachttopf ebenso wie die sittenstrenge Pfarrköchin, die überall Sodom und Gomorra wittert, als Komplizin des vermeintlichen Einbrechers kurzerhand ins Land der Träume. Danach sperrt er beide in den Schrank. Parallel läuft die Geschichte der ziemlich ausgeflippten und extravaganten Tochter des Hauses Eva, die auf den jungen Studenten Hans trifft. Ihr Verehrer ist ein Muttersöhnchen mit großen Hemmungen, dessen Mutter ihm täglich die Kleidung zum Anziehen herrichtet. Die schrille Eva ist damit überhaupt nicht einverstanden und fordert ihn auf, sein Äußeres – braver Mittelscheitel und grauer Anzug mit Krawatte – so zu verändern, so dass endlich ein "richtiger Kerl" aus ihm wird. Das nimmt Franz sehr ernst und kommt dann letztendlich als verwegener Django in Lederkluft daher. Es funktioniert: Eva ist begeistert.

Drei neue Paare haben sich gefunden

Auch die im Schrank Eingeschlossenen – die gegenüber Männern reservierte Pfarrköchin und Lumpensammler Franz – haben offenbar Gefühle füreinander entwickelt und werden ein Paar.

So findet auch dieser Schwank sein Happyend, bei dem sich insgesamt drei neue Paare gefunden haben; auch Agnes und Alfons haben sich am Ende wieder lieb.

In dem Dreiakter jagte ein witziger Dialog den anderen, prall gefüllt mit lockeren Sprüchen und Missverständnissen. "Poet" Heinz brachte immer wieder seine Weisheiten in Versform zum Besten.

Beim Publikum kam diese Mischung super an; es dankte den Schauspielern mit tosendem Applaus.

Spielleiter: Florian Otto; Alfons: Sebastian Pfaff; Agnes: Madeleine Fritz; Jungfer Hilde: Lisa Pfaff; Franz: Robert Kromer; Pfarrhaushälterin: Petra Pfaff-Fellinger; PH- Student Hans: Achim Mauz; Eva: Kathrina Hagg. Souffleuse: Silke Gauggel; Kulissenschieber: Valentin Schley; Maske: Klarita Haag und Sonja Lorrain.