Manfred Mai schrieb das Buch "Was für ein Glück – mir send Schwoba", Martin Lenz ergänzt mit passenden Liedern. Foto: Müller Foto: Schwarzwälder Bote

Literatur: Manfred Mai schreibt das Buch "Was für ein Glück – mir send Schwoba" / Lieder von Martin Lenz

Der eine ist als Autor in vielen Ländern der Welt bekannt, der andere schreibt ebenfalls Bücher und ist zudem passionierter Musiker: Ihre Kernkompetenzen bündeln Manfred Mai und Martin Lenz in ihrem neuen Buch "Was für ein Glück – mir send Schwoba".

Winterlingen. Das jüngste Werk des Winterlinger Autors konzentriert sich ganz auf dessen Heimat, das Schwabenland. "Was für ein Glück – mir send Schwoba" beleuchtet die Geschichte und die Eigenheiten der Menschen im Südwesten Deutschlands – "Geschichten über Land und Leute", erklärt Mai. Das Buch ist eine Sammlung von 25 Kurzgeschichten, kaum eine erstreckt sich über mehr als drei bis vier Seiten. "Wir wollten unterhaltsam Wissen vermitteln über Dinge, die man kennt – oder auch noch nicht kennt." Das Buch ist aber keineswegs als Fachbuch zu verstehen. In der Manier eines "Erzählonkels" plaudert Mai launig mit einem Augenzwinkern über seine Spezies – die Schwaben. Damit alles Hand und Fuß hat, hat er im vergangenen Jahr eifrig in meist trockenen Geschichtsbüchern geblättert, um diese Fakten in einen unterhaltsamen Rahmen zu packen.

Die Geschichten sind mal ernst und mal lustig – aber immer mit einem wahren Kern. Beispielsweise schreibt er über die "Spinner" im Ländle, die oft belächelt wurden, aber schließlich revolutionäre Erfindungen hervorbrachten. Mai erzählt über die Entstehung des Neckarstadions, schreibt Wissenswertes über die Burg Hohenzollern, lässt sich über den Slogan Baden-Württembergs aus und erklärt, wer denn eigentlich die Schwaben sind. Mirco Tomicek verleiht dem 160-Seiten-starken Buch mit seinen humorvollen Karikaturen zusätzliches Leben.

Da Bücher mit regionalem Dreh derzeit im Trend sind und der Büchermarkt nahezu davon überflutet wird, hat sich Mai etwas besonderes einfallen lassen und holte dazu seinen Schwiegersohn Martin Lenz mit ins Boot. Gemeinsam mit Lenz hat Mai schon einige Kinderbücher herausgebracht; für "Was für ein Glück – mir send Schwoba" greift Lenz zur Gitarre. Dem neuesten Werk ist eine CD beigelegt mit Liedern in schwäbischer Mundart, thematisch passend zu einigen Geschichten. Lenz – gebürtig aus dem Norden Schwabens, aus Waiblingen – ist nicht nur Autor, sondern in erster Linie Musiker. Sowohl die Liedtexte als auch die Melodien stammen aus Lenz Feder; im Buch sind lediglich die Liedtexte gedruckt.

Wie vielfältig der schwäbische Dialekt ist, zeigte sich in den regelmäßigen Diskussionen von Mai und Lenz – schließlich spricht man in Waiblingen ein anderes Schwäbisch als in Winterlingen. "Allein die Titelsuche war schwer", erzählt Mai. Das Buch ist in Schriftdeutsch geschrieben – schließlich sei Schwäbisch auf Dauer schwer zu lesen und das Buch soll auch für Nicht-Schwaben lesbar sein. Am Ende einigte sich das Duo mit den frühlingshaften Nachamen auf einen hochdeutsch-schwäbischen Titel.

Mit dem neuen Werk schlägt Mai eine andere Richtung ein als bisher. Das heimatbezogene Buch erscheint nicht wie seine Vorgänger im Silberburg Verlag, sondern im Gmeiner-Verlag mit Sitz in Meßkirch – quasi um’s Eck zu seinem Heimatort. Verlagschef Armin Gmeiner kennt Mai aus seiner Jugend und das Profil passt auch: der Verlag ist auf Bücher mit regionalen Themen spezialisiert.

Mit dem Buch gehen Lenz und Mai zusammen auf musikalische Lesereise. Am Freitag, 11. Oktober, können Interessierte erstmals in das Buch hineinhören. Dann ist das Gespann zu Gast im Musiksaal der Winterlinger Schule. Vier Lieder werden vom Chor Cantus Iuvenis begleitet; auf Lesereise kommt der Chor Vocalissimo mit.