Rossmann darf nun doch ins Interkommunale Industrie- und Gewerbegebiet von Winterlingen und Straßberg. Foto: Bungert

Regionalverband gibt grünes Licht für Winterlinger Projekt. Drogeriemarkt darf  auf Längenfeld.

Winterlingen/Straßberg - Der Regionalverband Neckar-Alb gibt nun doch grünes Licht für den Bau eines Rossmann-Drogeriemarkts im Interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiet Vogelherd/Längenfeld der Gemeinden Straßberg und Winterlingen.

Wie die Straßberger Gemeindeverwaltung mitteilt, ist gestern beim Zweckverband Interkommunales Industrie- und Gewerbegebiet Vogelherd/Längenfeld ein Brief des Regionalverbands eingegangen, in dem er mitteilt, dass er das Projekt doch zulässt. Noch vor kurzem hatte es nicht danach ausgesehen: Ende Mai hatte die Verbandsversammlung, dem Zweckverband ein Planungsgebot auferlegt, wonach die weitere Ansiedlung von Einzelhandelsbetrieben im Gewerbegebiet unterbunden werden sollte.

Die Begründung: Es gibt im Interkommunalen Industrie- und Gewerbegebiet bereits einen knapp 800 Quadratmeter großen Netto-Markt samt Bäckerei, den Fahrradladen "Radhaus" und den ML-Shop; die Aussicht auf noch mehr Einzelhandel im Gewerbegebiet gefiel dem Regionalverband nicht: Einzelhandel, argumentiert er, gehöre nicht an den Ortsrand und auf die Grüne Wiese, sondern in die Dorfzentren.

Allerdings hatte sich bereits im Mai abgezeichnet, dass das letzte Wort in dieser Sache noch nicht gesprochen war und die Suppe nicht so heiß gegessen wie gekocht werden würde.

Dem Investor war von Seiten des Regionalverbands zugesichert worden, dass die Bedenken sich durch eine "Auswirkungsanalyse" ausräumen ließe, die Nachweise, dass der Drogeriemarkt keine wesentlichen schädigenden Auswirkungen auf andere Unternehmen in der näheren Umgebung haben werde – und dass es innerorts keine überzeugenden Standortalternativen gebe. Das Büro GMA aus Ludwigsburg hat diese Auswirkungsanalyse erstellt und gelangt darin zu folgendem Ergebnis: Der neue Markt könne die zu erwartenden Umsätze allein in Straßberg und Winterlingen erzielen; ein relevanter Kaufkraftzufluss sei weder notwendig noch zu erwarten. Das Nebeneinander von Netto und Rossmann werde auch keine schädlichen Auswirkungen auf zentrale Versorgungsbereiche und die Nahversorgung der Nachbarorte haben – und im Übrigen gebe es, wie die Winterlinger und Straßberger von Anfang an erklärt hatten, keine Standortalternativen.

Den Entscheidungsträgern beim Regionalverband leuchtet diese Argumentation offenbar ein; wie aus ihrem Schreiben hervorgeht, geben sie ihren Widerstand auf: Rossmann kann bauen – nach Möglichkeit noch in diesem Jahr. Geplant ist ein Marktgebäude mit Büro- und Sozialräumen sowie 42 Stellplätzen.