Blick in die nostalgische Omaküche, in der gerade Enkelin Paula für Oma Herta und Opa Friedrich kocht.Foto: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Freizeit: Herta Kromer sammelt aus Leidenschaft / Spielküche für die Enkelkinder

Herta und ihr Mann Friedrich Kromer stammen beide aus Harthausen und verbringen in ihrem Ruhestand viel Zeit in ihrem großen Garten. Neben ihrem Heim im Lärchenweg haben die beiden für ihre sechs Enkelkinder eine nicht alltägliche Spielküche geschaffen.

Winterlingen-Harthausen. Herta Kromer hat schon seit vielen Jahren ein Faible für alte Gegenstände, die mittlerweile Schränke, Regale und Vitrinen in mehreren Räumen füllen. "Angefangen hat diese Leidenschaft mit der Auflösung der Haushalte unserer Eltern und Großeltern", erklärt die 69-jährige Rentnerin, "danach wurden viele meiner Bekannten und Verwandten auf meinen ›Tick‹ aufmerksam, und so kam über die Jahre immer wieder etwas hinzu." Gewiss, mancher habe sie belächelt, weil sie "den alten Kruscht" aufbewahren wollte, sagt sie und lacht – aber sie habe es einfach nicht übers Herz gebracht, die alten Dinge, die ihr aus Kindertagen vertraut gewesen seien, mir nichts dir nichts auf den Müll zu werfen.

Die meisten Gegenstände in der Sammlung der Kromers stammen aus dem Besitz ihrer Vorfahren, die ebenfalls ihr gesamtes Leben im Ort verbracht hatten: Da gibt es alte Stoffbären und Kuscheltiere, bemalte Kaffeekannen, altes Besteck, Vasen und Gläser, Truhen, Stühle und alte Sessel sowie die Singer-Nähmaschine mit Fußpedal-Antrieb, an der Herta Kromer von Oma und Mutter das Nähen lernte. Alte Kleidungsstücken aus ihrer Kindheit und farbenprächtige Sammeltassen, aufgereiht in einer Schauvitrine, komplettieren die "Schätze".

Irgendwann kam Herta Kromer dann auf die Idee mit der Omaküche für die Enkel. Jahre ist es her, sie wollte damals den aus Omas Küche stammenden alten Herd mit Holzbefeuerung aus dem Keller holen, um ihn besser zur Geltung zu bringen. Direkt neben dem Hauseingang hinter der Garage ist ein kleiner Nebenraum angebaut; dort stellten sie den gut erhaltenen Herd mit Backröhre und dem ehemals obligatorischen Schiff für die Warmwasserbereitung ab. Um diesen Herd scharten sich dann im Lauf der Jahre weitere Utensilien – altes Geschirr, kupferne Einmachtöpfe, Kessel und Pfannen, eine Kaffeemühle, ein Mostkrug, ein uralter hölzerner Babystuhl auf Rädern, ein Nähkästchen mit allerlei Stricknadeln und Knöpfen sowie die originalen Stühle aus dem Haushalt von Herta Kromers Großeltern. Und so entstand die nostalgische Omaküche, in der Herta und Friedrich gerne auch mal Kaffee trinken, die Zeitung lesen und den Enkeln beim Spielen zuschauen. Die kommen fast täglich zu Besuch und wollen dann in der Omaküche spielen – wen wundert es, dass die Kromers große Freude daran haben?

Über dem Küchenherd wurde früher im Winter die Wäsche getrocknet, und so hängen dort Strampler und Kleidchen neben mit Märchenfiguren bedruckten Taschentü-chern aus den Kindheitstagen der Kromers. Daneben findet man zwischen grünen Pflanzen diverse Dekoartikel, die fast ausnahmslos aus Harthausen stammen und die als Hühner mit Küken, Katzen oder Hasen ein bäuerlich-ländliches Flair verbreiten – und den Eindruck einer nostalgischen Omaküche verstärken.