Rene Stauß überreichte dem Ortsvorsteher von Benzingen, Ewald Hoffmann, sein EM-Trikot. Foto: Gurski Foto: Schwarzwälder-Bote

Empfang: Rene Stauß ist zurück von Leichtathletik-EM

Von Linda Gurski

Winterlingen-Benzingen. Von der Leichtathletik-Europameisterschaft in Amsterdam ist es für Rene Stauß erst einmal in die Heimat zurückgegangen. Ortsvorsteher Ewald Hoffmann begrüßte ihn bei einem Empfang im Rathaus.

Noch nie zuvor hatte es einen Europameisterschaft-Teilnehmer gegeben, der aus Benzingen kommt. Daher war es für Hoffmann selbstverständlich, den Leichtathleten nach seiner Rückkehr aus Amsterdam im Rathaus willkommen zu heißen. "Selbst wenn er nicht mehr in Benzingen wohnt, wird er immer ein Benzinger bleiben", betonte Hoffmann.

Rene Stauß hat sich seinen Traum von der Europameisterschaft erfüllt, durfte sich als einer von 104 Athleten das deutsche Nationaltrikot überstreifen und als Zehnkämpfer sein Können zeigen. Eine Bildershow zeigte beim Empfang den Werdegang des EM-Teilnehmers.

Geboren am 17. September 1987 in Benzingen, besuchte Rene Stauß den Kindergarten und die Grundschule. Die Karriere startete er bei der Leichtathletik-Gemeinschaft in Winterlingen. Seinen ersten Kreisrekord erreichte er mit zehn Jahren im Hochsprung mit übersprungenen 1,10 Metern. Mit 14 Jahren fing er mit dem Stabhochsprung an. Deutscher Jugend-Hallenmeister wurde er 2006 in Leipzig im Hochsprung. 2008 holte er sich bei den Süddeutschen Juniorenmeisterschaften in Ludwigshafen den Meistertitel mit 2,14 Metern und wurde in den deutschen Kader aufgenommen. 2014 wurde er deutscher Meister im Zehnkampf, 2015 gewann er das internationale Mehrkampfmeeting in Ulm. Stauß arbeitet nach dem Studium als stellvertretender Geschäftsführer beim Württembergischen Leichtathletik-Verband.

Als einer von drei deutschen Mehrkampf-Athleten im Kader durfte er in Amsterdam starten. Auch wenn er bei der Europameisterschaft genau genommen nur neuneinhalb Disziplinen geschafft hat, war es für ihn ein einmaliges Erlebnis. Mit Platz 17 habe er überhaupt nicht gerechnet.

2015 feierte er seinen bisher größten Erfolg, als er bei der Studenten-Weltmeisterschaft in Süd-Korea die Bronze-Medaille holte. In Marburg erreichte Rene Stauß 7812 Punkte. Er belegte somit den sechsten Platz in der deutschen Bestenliste. "Ich hatte Glück, dass dieses Jahr ein olympisches Jahr ist", sagt Stauß. Denn die drei besten deutschen Athleten dürfen zu den Olympischen Spielen, die drei nächsten zur Europameisterschaft. Die Ankunft in Amsterdam war überwältigend. Am Mittwoch geht es für ihn schon wieder weiter in die USA zum "Thorpe-Cup".

Beim Empfang wurden Fernsehaufnahmen von Stauß gezeigt. "Wenn ich die Aufnahmen so sehe, bekomme ich wieder Herzklopfen", sagte er. Hoffmann überreichte ihm ein Geschenk. Als Souvenir schenkte Stauß der Gemeinde sein Nationaltrikot.