Der katholische Kindergarten Harthausen ist aktuell noch der einzige Hort in der Gemeinde, der in kirchlicher Trägerschaft steht: Die Gemeindeverwaltung möchte, sofern der Gemeinderat zustimmt, mit der katholischen Kirche in Verhandlungen für eine Übernahme eintreten.Foto: Gauggel Foto: Schwarzwälder Bote

Übernahme: Katholische Einrichtung könnte bald in die Hände der politischen Gemeinde übergehen

Die Jüngsten der Gemeinde Winterlingen sind auf vier Kindergärten aufgeteilt. Drei davon sind in Gemeindehand, nur der Harthauser Kindergarten nicht; er wird von der katholischen Kirche geführt. Das könnte sich allerdings ändern.

Winterlingen-Harthausen. Schon vor Jahren hatte die Gemeinde Winterlingen die Kindergärten in der Winterlinger Gartenstraße und im Steigleweg von der evangelischen Kirche erworben. Seither betreibt und unterhält sie sie, wie auch den Kindergarten in Benzingen, selbst. Nun hat Bürgermeister Michael Maier den Harthauser Ortschaftsräte in dessen jüngster Sitzung darüber informiert, dass die Gemeinde auch den katholischen Kindergarten in Harthausen übernehmen möchte, zumal sie ohnehin 75 bis 80 Prozent der Betriebskosten trägt.

Auf der Grundlage eines Wertgutachtens, das vor etwa fünf Jahren erstellt wurde, hat die Gemeinde nun 200 000 Euro in den Haushaltsplan 2021 eingestellt, die für den Erwerb des bis dato katholischen Kindergartens bestimmt sind. "Ausgehandelt ist aber noch gar nichts", erklärte Maier auf Nachfrage. Der Haushaltsposten sei ein "Platzhalter" – "damit man darauf eingerichtet ist, wenn es zu verbindlicheren Verhandlungen kommt". Der Ortschaftsrat war einverstanden und stimmte dem Haushaltsplanentwurf geschlossen zu.

Die Idee, dass der katholische Kindergarten in Gemeindehand übergehen könnte, ist nicht neu. Bereits vor mehreren Jahren, so Maier, sei das Thema diskutiert worden – nun wird es abermals aufgegriffen. Der Bürgermeister hat das Interesse der Gemeinde an einer Übernahme des Kindergartens bereits im vergangenen Jahr gegenüber dem mittlerweile pensionierten leitenden Pfarrer der Seelsorgeeinheit Straßberg-Veringen, Hubert Freier, bekundet, und auch dessen Nachfolger, Pfarradministrator Edwin Müller, ist über die Absichten der Gemeinde informiert worden. Wenn der Gemeinderat dem Haushaltsplan in seiner Sitzung am kommenden Montag zustimmt, will der Bürgermeister im Laufe des Jahres Verhandlungen in dieser Angelegenheit mit der katholischen Kirche aufnehmen.