Für Politik begeistern will Felix Maier seine Altersgenossen – aber auch die Älteren. Foto: Eyrich Foto: Schwarzwälder-Bote

Winterlinger Landtagskandidat der Piratenpartei hat sich schon früh für Politik interessiert und will damit anstecken

Von Karina Eyrich

Winterlingen. Ihre Spitznamen sind Nobswolf, Septerra oder Samurai, doch ansonsten unterscheiden sich die Mitglieder der Piratenpartei kaum von anderen jungen Leuten. Felix Maier aus Winterlingen ist der lebende Beweis.

Er ist Zivi im Krankenhaus Albstadt, blutjunge 21 Jahre alt und besorgt um die Bildungspolitik – nicht nur, weil er selbst studieren möchte: Felix Maier aus Winterlingen tritt im kommenden Jahr für die Piratenpartei als Landtagskandidat an.

"Politisch interessiert bin ich schon lange", sagt der Sohn eines Busunternehmers, der sich als "sozial" und "tolerant" bezeichnet und entsprechende Werte vertritt. "Natürlich habe ich mich auch mit anderen Parteien beschäftigt", berichtet Felix Maier. "Und es gab auch Übereinstimmungen, etwa mit der SPD." Während ihm die Linkspartei deutlich "zu SED-lastig" ist.

"Das Zensurgesetz schießt am Ziel vorbei"

Doch bei der Europawahl 2009 hat Felix Maier dann jene Partei entdeckt, mit deren Zielen er sich am ehesten identifizieren kann: die Piratenpartei. Nicht nur, weil sie "nicht so rentnerbezogen" sei wie die großen Parteien, betont Maier.

"Ausschlaggebend war vor allem das Zensurgesetz der damaligen Bundesfamilienministerin Ursula von der Leyen." Das hält der Winterlinger für zu populistisch. "Außerdem schießt es am Ziel vorbei."

Was Maier außerdem gleich gefiel: "Jedes Mitglied der Piratenpartei ist berechtigt, aktiv am Wahlprogramm mitzuarbeiten. Deshalb sind alle sehr motiviert, machen mit, sind immer dabei."

Im Wahlkreis Balingen wählbar machen, nicht nur für seine Generation, sondern auch für Ältere will Felix Maier die Piratenpartei und hofft darauf, dass die Wähler das Angebot, sich zu informieren, annehmen. "Dazu regt alleine schon der Name an", sagt Maier. "Aber naturlich ist ›Piraten‹ auch ein vorbelasteter Begriff." Angesprochen wird er inzwischen oft, wenn er sein schwarzes T-Shirt mit dem orangefarbenen Parteilogo trägt. "Die Jungen informieren sich eher im Internet", sagt er. "Bei den Älteren zählt das persönliche Gespräch." Deshalb ist Felix Maier nicht besonders glücklich darüber, dass der Wahlkampf für die Landtagswahl 2011 in Baden-Württemberg in den Winter fällt. "Da gibt es weniger ›Laufkundschaft‹, wenn wir einen Infostand machen" – geplant sei das trotzdem.

Sein Hauptthema – erstklassige Bildung, die sich jeder leisten kann – will Felix Maier dort vertreten. "Bildung ist ein Grundstein der Gesellschaft, kommt der gesamten Volkswirtschaft zu Gute und ist eine wichtige Investition in die Zukunft", betont Maier. "Das Studium muss für jeden möglich sein."

Weitere Informationen: Immer montags laden Felix Maier und die Piratenpartei zum Stammtisch ein: ab 19 Uhr im Ebinger Wirtshaus zum Trödler.