Joachim Schilling referiert darüber, ob sich christlicher Glaube und der Gebrauch von Waffen vereinen lassen. Foto: Göttling Foto: Schwarzwälder Bote

Glaube: Joachim Schilling referiert beim Männervesper

Winterlingen. Darf ein Christ zur Waffe greifen? Darf er aufrüsten? Darf er Waffen an andere verkaufen? Mit diesen und weiteren Fragen beschäftigten sich etwa 30 Teilnehmer des Männervespers im evangelischen Gemeindehaus in Winterlingen. Als Referent kam der Gemeindepfarrer und zugleich Beauftragte für Friedensarbeit für die Evangelische Landeskirche in Württemberg, Joachim Schilling.

Der Referent ist kein radikaler Pazifist

Schilling, der einst der Bundeswehr als Gebirgsjäger diente, ist kein radikaler Pazifist. Denn er sieht keinen Widerspruch zum christlichen Glauben, wenn ein Land vorbereitet ist und sich selbst verteidigen kann. Abzulehnen seien jedoch absichtliche Eskalationen, gewollte Militäreinsätze sowie Rüstungsexporte in Krisenregionen.

Anders als in früheren Jahrhunderten hätten die Kirchen seit der Nachkriegszeit längst erkannt, dass Gott keine Kriege wolle. Laut Schilling entspricht es dem Reich Gottes und den Gedanken Jesu, "gerechten Frieden in allen Verhältnissen zu erstreben".

Im Abendmahl komme zum Ausdruck, dass Jesus Christus Friede sei und seine Nachfolger zum Frieden und der Versöhnung befähige. "Nur versöhnte und in sich stimmige Menschen können glaubhaft Frieden stiftend sein." Die Jahreslosung in diesem Jahr aus Psalm 43,15 könnte passender kaum sein: "Suche Frieden und jage ihm nach!" Im Anschluss an den Vortrag drehte sich die Diskussion um die "Waffenlobby" in Deutschland.

Das Männervesper, an dem Männer aller Konfessionen vom Teenager- bis zum Seniorenalter beteiligt sind, gibt es seit zwölf Jahren. Die nächste Veranstaltung ist am 18. Oktober. Mit Dorothee Erlbruch ist eine Referentin eingeladen. Sie referiert zum Thema

"Positiv denken – wozu noch glauben?"