Mit der Schaufel kann Bauhofleiter Michael Mayer die kleinen Streufahrzeuge für Gehwege befüllen. Um die rund 600 Tonnen Salz zu bewegen, die im Bauhof lagern, braucht er einen Schaufellader. Foto: Stadt Meßstetten/Volker Bitzer

Der städtische Bauhof in Meßstetten zieht eine Zwischenbilanz über den bisherigen Winterdienst.

Der Winter 2023/24 hat sich bislang sehr zurückgehalten. Trotzdem hatte die Mannschaft des städtischen Bauhofs Meßstetten um Leiter Michael Mayer alle Hände voll zu tun und 400 Tonnen Salz gestreut. „Die Kollegen und ich überprüfen ab circa drei Uhr morgens den Zustand der Straßen in der Kernstadt und in den Stadtteilen“, erklärt Mayer. „Je nach Lage können im gesamten Stadtgebiet bis zu 24 Fahrzeuge ausrücken.“

Das sind aber nicht nur städtische Bedienstete des Bauhofs, sondern auch Privatleute helfen mit. „In Meßstetten und den Teilorten gibt es viele, die einen Traktor oder Radlader mit Räumvorrichtung haben, die sind dann auch mit dabei“, freut sich Mayer darüber, dass den Meßstetter Winterdienst viele Säulen tragen.

450 Tonnen Salz hat die Meßstetten extern auf Lager – für alle Fälle

Insgesamt sind es 85 Kilometer an innerörtlichen Straßen, die der Bauhof räumen muss. Hinzu kommen rund 80 Kilometer Wander- und Spazierwege, Bushaltestellen, öffentliche Parkplätze, Bürgersteige entlang städtischer Gebäude, Kirchen und Friedhöfe. Und selbst wenn dieser Winter dem Bauhof-Team und seinen privaten Mitstreitern Gnade zeigt, so ist Glätte doch in frostigen Nächten stets ein Thema.

Damit genügend Auftausalz zur Verfügung steht, besitzt der Bauhof Meßstetten eine große Lagerhalle: 250, 100 und nochmals 250 Tonnen fassen die drei Kammern. Das Salz wird im Frühjahr oder Sommer bestellt. Je nach Marktpreis kostet im Sommer eine Tonne Streusalz etwa 70 Euro brutto; im Winter das Doppelte. „Wir haben zudem einen Lagervertrag für 450 Tonnen beim Salz-Lieferanten“, erklärt Michael Mayer.

Sind die Salzberge im Bauhof deutlich geschrumpft, wird vorsorglich aus dem externen Lager nachgeliefert – so wie in diesem Winter: Trotz der vergleichsweise milden Temperaturen und wenig Schnee wurden bereits 400 Tonnen Salz verbraucht. „Das ist dem Blitzeis und den häufig glatten Straßen geschuldet“, erklärt Mayer.

„Früher war das extrem teuerer Sondermüll“

Es gab schon andere Zeiten, weiß der Bauhof-Leiter: Als salzen regelrecht verpönt war und viele Kommunen mit Schildern wie „Sparsame Verwendung von Streusalz“ darauf hinwiesen. Entweder sei gar nicht gestreut oder massenhaft Split ausgebracht worden.

Das mag den Zweck erfüllt haben, aber die unschöne Bescherung dieser winterlichen Sparmaßnahme zeigte sich im Frühling: Tonnen von Straßenkehricht mussten zeitraubend mit Kehrmaschinen wieder eingesammelt werden. „Das ist nichts als extrem teurer Sondermüll“, kommentiert Mayer.