Am Donnerstag in Burladinger City. Mit dem Schneeräumen kam man hier kaum hinterher. Die Nebenstraßen und Wanderwege mussten warten. Foto: Pfister

"Bauhofmitarbeiter bemüht, immer frühzeitig zu präparieren." Hauptstraßen haben dennoch Vorrang.

Soviel Schnee wie in den Wochen seit Weihnachten hat Burladingen schon lang nicht mehr gesehen. Das heißt für die Stadt auch – wie versprochen – die asphaltierten Wanderwege für Kinderwagen und Menschen, die schwerer zu Fuß sind, zu räumen. Aber klappt das?

Burladingen - Ende Dezember erreichte die Redaktion ein Bild eines Lesers, der einen vereisten Wanderweg in Richtung Gauselfingen fotografiert hatte. Sein Kommentar dazu hatte er nur in Emojis ausgedrückt, die denn bedeuteten: "Leicht zu bewandern? Geräumt für Familien? Einfach lachhaft!"

Auf Anfrage bei der Stadtverwaltung kam nun die Erklärung, für die geschlossenen Eisdecke, die auf dem Leserbild zu sehen war: "Auf den geräumten Winterwanderwegen wird aus Sicherheitsgründen eine gewisse Höhe an Schnee als fester Belag gelassen, so dass darauf geräumt werden kann und keine Glätte auf dem Asphalt, durch wieder anfrierendes Tauwasser bedingt, entsteht. Auch der Umwelt zuliebe wird hier auf Streusalz verzichtet." Und weiter: "Bei geeigneter Schneelage sind die Bauhofmitarbeiter sehr bemüht, die Wege immer frühzeitig für die Bürgerinnen und Bürger zu präparieren." Es könne jedoch nach Wetterlage leider dennoch zu einzelnen Eisstellen kommen. Die Stadtverwaltung bitte um Verständnis, dass nicht rund um die Uhr ein komplett eisfreier Zustand besteht. Der Bauhof tue jedoch sein Bestes.

Also: Auch wenn die Stadt in Sachen Schneeräumen ihr Möglichstes tut, heißt es beim Wandern: Sinne scharfstellen und geeignete Kleidung und Schuhe tragen – vor allem bei der aktuellen Lage.. In der Folge eine Zusammenfassung der Wanderwege, die geräumt werden. Über einige wurde bereits berichtet.

Von Starzelns Ortsmitte

Von Starzelns Ortsmitte aus lässt sich für Winterwanderungen auf asphaltierter Strecke ganz gut am Rathaus in Starzeln starten. Von dort geht es über die Brücke der Starzel etwas bergauf vorbei an Wanderparkplätzen und der erst unlängst renovierten Grillstelle. Der Hinweg ist auch gleich der Rückweg, die asphaltierte und vom Schnee geräumte Strecke endet nach einigen Kilometern. Auf der anderen Seite der B 32 und des Flüsschens führt hinter der Bahnlinie eine Wegstrecke ebenfalls etwas bergauf zwischen den Nachbarorten Hausen und Killer ins Hinterland. Schöne Blicke ins Tal, belohnen auch hier die Wanderer, die die Steigung auf sich nehmen.

Von Salmendingen

Wer sich als Rollstuhlfahrer oder Familie mit Kinderwagen im Winter von der Salmendinger Ortsmitte rund um den Monkberg Richtung Kornbühl auf den Wanderweg machen will, kann an der Festhalle parken. Von da aus geht es allerdings etwas bergauf und rund um den Monkberg entlang bis der Kornbühl am Horizont auftaucht.

Möglich ist aber auch auf einem der Wanderparkplätze unter halb des Kornbühls die Tour zu beginnen und den Hausberg der Salmendinger von dort aus zur Hälfte zu umrunden. Vom Kornbühl Richtung Ringingen gewandt, gibt es viele schöne asphaltierte Strecken, die fast eben durch herrliche weite Alblandschaft führen. Orientierungspunkt ist dabei oft schon der Blick zum Turm der Ringinger Burgruine, der von weitem sichtbar ist.

Ab Hörschwag

Zwischen Stetten und Hörschwag geht es entlang der Lauchert vorbei an einem Gebiet, in dem sich der Biber tummelt, die alte Walzmühle steht und wo in Hörschwag angekommen, auch ein Kinderspielplatz vor der Festhalle ist. Ruhebänke laden Winterwanderer auch zum Verweilen ein.

Der Weg führt entlang der Lauchert von Hörschwag über Stetten u.H. nach Melchingen und zurück. Neben schönen Aussichtspunkten, Rastplätzen und Spielplätzen erwarten den Wanderer oder Rollstuhlwanderer und Radler zudem viele interessante Informationen rund um die Lauchert. Flach und einfach zu nehmen ist auch die Strecke von Stetten nach Melchingen. Beim Überqueren der verkehrsreichen Hauptstraße ist allerdings Vorsicht geboten.

Von Killer ab

Wer den Wander- oder Radweg von Killer nach Ringingen nehmen möchte, der braucht als Winterwanderer einen langen Atem und als Rollstuhlfahrer eine passable Motorleistung. Denn es geht, vorbei an schönen Wachholderheiden und Rinderweiden zwischen dem Oberen Berg und dem Nähberg vom Killertal hinauf auf die Obere Alb. Dort angekommen, wird es dann flach und einfach und geht zwischen Feldern und am alten Bolzplatz in den Ortskern nach Ringingen. Wer die Steigung vermeiden möchte, der kann sich auch vom Nähberg auch Richtung Starzeln orientieren.

Um Melchingen

Rund um den Ortsteil Melchingen gibt es verschiedene asphaltierte Wanderwege, die im Winter geräumt, einmal näher ein anderes Mal weiter entfernt rund um den Ortskern führen. Der eine kommt von Stetten her, ist flach und auch für Kinderwagen und Rollstuhlfahrer in beide Richtungen leicht zu nehmen. Der andere umrundet den Pfaffenberg kann vom Wanderparkplatz aus angesteuert werden, und ein weiterer bietet hinter dem Pfaffenberg zwischen Rossberg und Sommerkirchhöhe vom Wanderparkplatz Weiherbach aus anzusteuern einen Rundweg an. Hier können Naturliebhaber sich im Winter auch leicht für kleine Abschnitte und Teilstrecken entscheiden. Höhepunkte können ein Besuch der Burgruine Hohenmelchingen oder auch der beschilderten Lauchertquelle sein.

Apropos Schnee

Übrigens: Die älteren Burladinger kennen ihre Stadt noch mit reichlich Schnee in den Wintermonaten. So heißt es in einem Artikel aus dem Schwarzwälder Boten, erschienen am 16. Januar 1981: "Die Alb erstickt fast im Schnee. In der Nacht zum Donnerstag fiel nochmals kräftig Schnee. Dazu kamen starke Schneeverwehungen. Im Hörschwag erhöhte sich die Schneedecke um 20 Zentimeter auf jetzt rund 60 Zentimeter."