Die Blickpunkte in den Stadtteilen waren vom Ortschaftsrat ausgewählt worden. Foto: Baum

Acht Windräder sollen es einmal werden, und sie sollen zwischen Wendelsheim, Seebronn, Hailfingen und Oberndorf stehen. Die Planung wurde Interessierten nun mit Visualisierungen gezeigt.

Rottenburg - Nicht alle Bürger sind mit den Planungen für einen Rottenburger Windpark einverstanden, und so wundert es nicht, dass auch einige Windkraftgegner zur Visualisierungstour der Dialoggruppe kamen.

Das "Forum Energiedialog" zeigte anhand von Visualisierungen auf einem Tablet, ob und wie man von verschiedenen Standorten aus den Windpark sehen könnte, wenn er gebaut würde. Hieraus war dann auch ersichtlich, ob die Windräder das Landschaftsbild stören würden.

In jeder Ortschaft gab es drei Standorte für die Visualisierungen

Stationen der Visualisierungstour waren Oberndorf, Wendelsheim, Seebronn und Hailfingen. Vertreter des "Forum Energiedialog" erklärten, was man auf den Tablets sehen konnte. Mittels einer App und einem Tool konnte man genau sehen, wie sichtbar die Windräder am jeweiligen Standort sein werden.

In Wendelsheim war beim Standort Steinbruchstraße der Windpark nicht störend sichtbar. Anders bei der Aussichtsplatte: Hier würde man die Windräder schon besser sehen können. Mitten im Ort in Wendelsheim allerdings wäre von den Windrädern nichts zu sehen. In jeder Ortschaft gab es drei Standorte, an denen die Visualisierungen mittels Tablet vorgenommen wurden. Die Blickpunkte in den Stadtteilen waren vom Ortschaftsrat ausgewählt worden.

Bürgermeister Hendrik Bednarz und die Pressesprecherin der Stadt, Birgit Reinke begleiteten seitens der Stadtverwaltung die Visualisierungstour. Zudem waren Gemeinderäte dabei, in Wendelsheim auch Ortsvorsteher Joachim Maul.

Derzeit anvisierte Standorte sind nicht die "finalen Standorte"

Bürgermeister Bednarz betonte, dass die derzeit anvisierten Standorte nicht die "finalen Standorte" seien. Es könne sogar sein, dass man auf eines der Windräder verzichtet oder eine Windkraftanlage vom Standort her verschiebt. Begleitet wurde die Visualisierungstour von einem Osnabrücker Landschaftsplanungsbüro.

Für Wendelsheims Ortsvorsteher war der Standort auf der Aussichtsplatte beim Märchensee "ein ganz markanter Punkt" und er zeigte sich beeindruckt, was man von den Windrädern dort sehen konnte auf dem Tablet. Maul regte an, dass auch eine Visualisierung vom Standort Wurmlinger Kapelle in den Energiedialog einfließen sollte. 164 Meter hoch sind die Windräder, und der Rotorenüberflug liegt bei 81,5 Metern. Dies seien momentan eher unterdurchschnittlich angesetzte Schätzwerte, "die Flügel der Windräder sind heute etwas länger", meinte einer der Experten des Osnabrücker Landschaftsplanungsbüros.

Das Pro und Kontra muss man gut abwägen

Auf der Aussichtsplatte in Wendelsheim konnte man dank der guten Fernsicht auch das Windrad bei Eckenweiler erkennen – die geplanten Windräder würde man aber sehr gut sehen können. Joachim Maul erklärte, dass "niemand Autobahnen, Straßen oder Windräder will. Aber jeder will Auto fahren oder Strom aus der Steckdose abzapfen". Man müsse beim geplanten Windpark sehr gut das Pro und Kontra abwägen, "ein vehementes Ja oder Nein ganz am Anfang des Entscheidungsprozesses ist nicht in Ordnung". Klar sei aber, dass das Land die Energiewende brauche.

Stadtrat Hermann Sambeth (CDU) pflichtete Maul bei und meinte auch, dass die Alternative "entweder Atomkraftwerke oder Windenergie" so nicht okay sei, da man verschiedene Aspekte bedenken müsse. Für den 22. Juni plant die Stadt Rottenburg in der Festhalle eine öffentliche Infoveranstaltung zum geplanten Windpark.