Die Windenergie in Baden-Württemberg soll massiv ausgebaut werden - nicht alle sind davon begeistert. Foto: Leserfotograf greunerheiner

Verkehrsminister Hermann will beim Ausbau der Windenergie Rücksicht auf die Anwohner nehmen.

Tübingen - Verkehrsminister Winfried Hermann (Grüne) will beim massiven Ausbau der Windenergie im Südwesten Rücksicht auf Widerstand aus der Bevölkerung nehmen. „Man wird nicht die besten Standorte für Windkraftanlagen von oben bestimmen. Wir wollen ja nicht, dass überall dort, wo Vorranggebiete ausgewiesen werden, Bürgerinitiativen sagen: Hier aber nicht“, sagte er am Montag in Tübingen.

Hermann und Umweltminister Franz Untersteller (Grüne) hatten bei der ersten von vier geplanten Regionalkonferenzen mit mehr als 100 Vertretern aus der Kommunalpolitik über den forcierten Ausbau der Windkraft diskutiert.

Südwesten bei der Windkraft hinterher

Mit einem Anteil von unter einem Prozent spielt die Windenergie im Südwesten eine so kleine Rolle wie in kaum einem anderen Bundesland. Die grün-rote Landesregierung will den Ausbau der Windenergie deshalb forcieren und bis zu 150 neue Windräder pro Jahr bauen lassen. 2020 sollen etwa zehn Prozent des Stroms aus Windkraft kommen.

Mehrere Bürgermeister und Vertreter der Regionalverbände warnten die beiden Minister, die Ängste der Bevölkerung vor einer „Verspargelung“ der Landschaft zu unterschätzen. Die Landesregierung dürfe nicht zulassen, dass es in Gebieten mit viel Wind einen Wildwuchs der bis zu 150 Meter hohen Anlagen gebe.