Oscar Otte servierte 21 Asse. Foto: IMAGO/Schreyer/IMAGO/Schreyer

Regen beeinträchtigt gleich am ersten Tag von Wimbledon den Spielplan. Zwei Deutsche erreichen die zweite Runde.

Der Regen kam gleich am ersten Tag, und prompt wurde es für die doch so wettererprobten Verantwortlichen der All England Championships peinlich. Als der Niederschlag einsetzte, ließen sie erst nach langem Zögern die Plane über den Centre Court ziehen, als sich dann das Dach über der Arena schließlich geschlossen hatte, war es zu spät: Der Platz war zu feucht, vor allem aber gab es Probleme mit der Lüftung. Es folgte: eine blamabel lange Pause – für Titelverteidiger Novak Djokovic.

Auf dem Außenplatz Nummer 5 gibt es kein Dach, es war daher logisch, dass auch Maximilian Marterer eineinhalb Stunden lang auf die Fortsetzung seines zunächst unterbrochenen Matches warten musste. Am Ende benötigte der Nürnberger, der sich über die Qualifikation ins Hauptfeld in Wimbledon gespielt hatte, 2:46 Stunden und seinen fünften Matchball, um Borna Gojo aus Kroatien 7:5, 6:7 (8:10), 6:3, 6:4 zu besiegen.

Oscar Otte serviert 21 Asse gegen Koepfer

Ein paar Stunden später folgte ihm ein weiterer Deutscher, was allerdings auch zu erwarten war: Oscar Otte aus Köln, nach drei Siegen in der Qualifikation ins Hauptfeld gekommen, gewann das deutsche Duell gegen Doiminik Koepfer aus Furtwangen 7:5, 6:3, 7:6 (11:9) – auch dank seiner 21 Asse. „Es hat extrem gefehlt, viele Matches am Stück zu gewinnen“, sagte er erkennbar erleichtert.

Dagegen konnte der Karlsruher Yannick Hanfmann seinen großen Kampf gegen den Weltranglistenneunten Taylor Fritz (USA) nicht zu Ende bringen: Beim Stand von 4:6, 6:2, 6:4, 5:7 und 2:3 wurde das Match wegen einsetzender Dunkelheit unterbrochen. Kurz zuvor war Daniel Altmaier durch ein 3:6, 6:7 (1:7), 6:3, 5:7 an Aleksandar Vukic (Australien) gescheitert.

Dass Titelverteidiger Novak Djokovic auf dem Centre Court am Nachmittag ebenfalls zum Nichtstun verurteilt war, wirkte geradezu absurd. Als der Sieger der vergangenen vier Austragungen nach dem 6:3 im ersten Satz sein Match gegen Pedro Cachin aus Argentinien fortsetzen konnte, hatte es schon wieder aufgehört zu regnen, das Dach war wieder geöffnet. 6:3 und 7:6 (7:4) gewann Djokovic die weiteren Sätze. „Das war wohl mein komischstes Match hier“, sagte er mit einem Schmunzeln.

Friedsam verabschiedet sich in Runde eins

Djokovic hatte die peinlich lange Unterbrechung zuvor mit Humor genommen, mit einem Handtuch und zur Belustigung des Publikums versuchte er sogar, die Stelle trocken zu wischen. Besser wurde es aber erst, als drei Mitarbeiter mit großen Föhns anrückten. Auf Court 1, der ebenfalls mit einem Schiebedach versehen ist, ging alles viel, viel schneller. Die Weltranglistenerste Iga Swiatek aus Polen musste dort beim 6:1, 6:3 gegen die Chinesin Zhu Lin nur kurz warten.

Zu diesem Zeitpunkt war als erste der zehn Deutschen nur Anna-Lena Friedsam durch, die 29-Jährige aus Neuwied verlor gleich zum Auftakt gegen die Amerikanerin Alycia Parks (22) in zähen 1:41 Stunden 4:6, 3:6. Es war im vierten Duell mit der Nummer 51 der Weltrangliste ihre vierte Niederlage.

Die drei anderen deutschen Frauen sollen wie Alexander Zverev am Dienstag ins Turnier eingreifen. Dabei trifft Tatjana Maria, die im Vorjahr das Halbfinale erreicht hatte, auf Sorana Cirstea (Rumänien), die letztjährige Viertelfinalistin Jule Niemeier auf French-Open-Finalistin Karolina Muchova (Tschechien). Tamara Korpatsch, die als „lucky loser“ ins Hauptfeld gerückt war, spielt gegen die kanadische Qualifikantin Carol Zhao.