Nach rund 13 Wochen im Nest hat das Jungtier der Keas mit dem Namen Tapu in der Wilhelma sein Zuhause erkundet. Ende April war der Jungvogel in den Subtropenterrassen zur Welt gekommen.
Stuttgart - Nach rund 13 Wochen im Nest hat das Jungtier der Keas mit dem Namen Tapu in der Wilhelma sein Zuhause erkundet. Ende April war der Jungvogel in den Subtropenterrassen zur Welt gekommen. Allerdings ist er nur noch schwer von seinen Eltern Nelson und Tekao zu unterscheiden. Er ist trotz seines geringen Alters schon fast ausgewachsen.
Am besten erkennen lässt sich der Unterschied an den gelben Partien um die Nasenlöcher, um den Unterschnabel und um die Augenringe. Diese Bereiche werden in den nächsten Jahren grau bis schwarz werden. Außerdem ist sein Gefieder noch olivgrün, während die Federn der Erwachsenen bereits ins Gelbliche ausbleicht. Die Farbenpracht der rot-orangen Federn zeigt sich erst, wenn die Flügel gespreizt werden.
Die Keas zählen auf den ersten Blick nicht zu den auffälligsten Tieren der Wilhelma. Die Bergpapageien aus Neuseeland gehören aber eindeutig zu den schillerndsten Persönlichkeiten. Sie sind zwar gute Flieger, laufen und hüpfen allerdings lieber umher. Denn Keas sind clever und furchtbar neugierig. Während die meisten Vögel Distanz halten, wenn etwas Ungewohntes passiert, kommen die Keas heran und beäugen es mit Interesse. „Die Keas sind außerordentlich verspielt“, sagt Tierpfleger Sascha Royla. „Sie haben große Freude daran, Dinge zu untersuchen und auseinanderzunehmen.“ Deshalb würden die Besucher dort gerne einmal länger stehen bleiben.
Nicht jeder ist allerdings ein Freund der regen Geschöpfe. So mancher Neuseeland-Tourist hat ein zwiespältiges Verhältnis zu ihnen. Keas leben in den Gebirgen der Südinsel. Oberhalb der Baumgrenze sind sie karge Kost gewöhnt. Da ist der oft nahrhafte Inhalt von Rucksäcken – die sie genauso behände zu öffnen verstehen wie Reißverschlüsse von Zelten – eine willkommene Abwechslung auf dem Speiseplan. Aber auch Gummi lockt sie an, den sie mit Vorliebe aus Scheibenwischern und Türdichtungen von Autos picken.
