Sie machen aus ihrem Auftritt eine Show, die Brotäne Herdepfl. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Der wilde Michel in Linach ist ein ländlicher Campingplatz. Zugleich aber steht er für vielerlei Events. Zu Gast war am Wochenende die Brass-Formation „Brotäne Herdepfl“.

Oft gibt es im Wilden Michel musikalische Ausflüge in die Hardrock-Szene. Dass die Macher um Ute und Urs Fischbach aber auch über den harten Tellerrand schauen, dafür sorgt auch Eventmanagerin Theresa „Resi“ Kiefer.

Dass das hervorragend funktioniert, wurde nun wieder deutlich, als die ebenfalls ziemlich spezielle Brass-Formation „Brotäne Herdepfl“ in der Scheune zu Gast war. Blasmusik im wilden Michel, geht das? Es geht sogar hervorragend – die Location war komplett gefüllt, das fast schon Seltsame daran: Die Mehrzahl der Besucher war sogar eher „U 30“.

Ganz schön was los: Volles Haus in der Scheune im „Wilden Michel“ beim Auftritt der Brass-Formation „Brotäne Herdepfl“ aus Wolterdingen. Foto: Hans-Jürgen Kommert

Die elf Jungs an den Instrumenten spielen eine etwas andere Blasmusik. „Das, was man mit anderen Instrumenten und mit Gesang auch in modernen Radiosendern hört“, erzählte dazu Julian. Will heißen, ein Malle- oder ein „Electro“-Mix wurde ebenso zu Gehör gebracht wie ein „Hulapalu“ oder die „Achterbahn“ und „Völlig losgelöst“.

Der Name sei eher durch „Spinnerei“ entstanden, berichten die elf Musiker aus Wolterdingen – man hat einfach mal in Bierlaune drauflos spekuliert, wie man sich nennen soll, das Rennen hat der Name „Brotäne Herdepfl“ gemacht – auf Hochdeutsch Bratkartoffeln. So ungewöhnlich wie dieser Name ist die Brass-Band. Nachdem sich die Jungs zunächst zu acht 2012 zusammenfanden, hat sich das Ganze bald professionalisiert. Seit 2015 sind die Jungs neben ihren Hauptberufen fast jedes Wochenende unterwegs, dazu trifft man sich mehrmals wöchentlich zum Proben und zum Suchen neuer Musikstücke.

Ein Hit oder ein Medley nach dem anderen

Ohne Pause hauen sie einen Hit oder ein Medley nach dem anderen heraus, mehr als zwei Stunden schaffen sie es – wie Blasmusik ganz schön Kondition erfordert und vor allem die Lippen extrem herausgefordert werden. Auch im Michel durften sie erst gehen, nachdem sie mehrere Zugaben gespielt hatten.

Begeistert zeigte sich auch die Mannschaft um Urs Fischbach – sie alle sind überaus Musik-affin und schätzen professionelle Musik auch außerhalb harter Rock-Gigs. Und – die nächste Challenge steht den Michel-Machern auch schon ins Haus: Am 1. April wird ab 16 Uhr das neue „Dachzelt-Dorf“ eingeweiht, dazu spielt die Furtwanger Kult-Gruppe „Bluesquamperfect“, kurz BQP.