Marcus Ensslin hat ein Herz für Pflanzen. Foto: Thomas Fritsch

Der traurige Anblick seiner Zimmerpflanzen hat den 15-jährigen Marcus Ensslin zum Handeln bewegt: Im Rahmen des diesjährigen „Jugend forscht“- Wettbewerbs hat der junge Wildberger Forscher eine automatische Topfpflanzenbewässerung entwickelt.

Jugend forscht“ konnte in diesem Jahr mit 41 spannenden Projekten aufwarten. Der Regionalwettbewerb im Nordschwarzwald fand am 2. und 3. März wieder in Präsenz in Nagold statt. 72 Forscherinnen und Forscher haben in den sieben Fachgebieten Arbeitswelt, Biologie, Chemie, Geo- und Raumwissenschaften, Mathematik/Informatik, Physik und Technik geforscht.

14 Schulen waren bei dem Wettbewerb vertreten: von Calw im Norden bis Balingen im Süden, von Freudenstadt im Westen bis Tübingen im Osten. Mit dem 15-jährigen Marcus Ensslin war auch ein Forscher vom Bildungszentrum Wildberg vertreten. Der junge Forscher hat es sich zur Aufgabe gemacht, eine automatische Topfpflanzenbewässerung zu entwickeln.

Örtliches Jugendforschungszentrum um Hilfe gefragt

„Ich befasse mich schon einige Zeit mit dem Gedanken einer Blumenbewässerung und habe im Vorfeld ein Bewässerungskit gekauft“, so Ensslin. Die Frage, warum ihn gerade dieses Thema beschäftigt hat, ist schnell geklärt: „Na ja, die Pflanzen in meinem Zimmer haben nicht so gut ausgesehen und ich wollte wissen, warum“, sagt der 15-Jährige im Gespräch mit unserer Redaktion und schmunzelt.

Weil er in der Thematik allein nicht weiterkam, wendete sich Ensslin an das Jugendforschungszentrum Schwarzwald-Schönbuch. Mit Hilfe eines Betreuers überlegte er, eine Topfpflanze automatisch mit einem Arduino Nano zu bewässern. Beim Nano handelt es sich um einen besonders kleinen Arduino, der speziell für die Arbeit mit Steckboards entwickelt wurde.

Eigenes Gehäuse entwickelt

„Dafür habe ich ein eigenes Gehäuse mit einem 3D- Entwurfsprogramm entwickelt, in dem die notwendige Technik verbaut wird“, erzählt der Wildberger Forscher. Dafür habe er eine kostenlose Software nutzen können. Vorab habe er viele verschiedene Untersuchungen in Bezug auf Topfpflanzen, Topfgrößen und Wasserverbrauch durchgeführt. Das Ergebnis: Über eine Pumpe wird Wasser aus einem Kanister gepumpt, sobald die Feuchtigkeit der Topfpflanzenerde nur noch 50 Prozent beträgt. „So ein Kanister hebt im Normalfall einen Monat“, sagt der 15-Jährige.

Die Technik berücksichtige auch die Wetterverhältnisse und die Raumfeuchtigkeit. „Wenn zum Beispiel ein Wäscheständer im Raum steht, herrscht direkt eine viel höhere Luftfeuchtigkeit, was sich auch auf die Pflanzen auswirkt.“