In der Bedarfsplanung ist auch ein Personalanbau für den Kindergarten in Sulz vorgesehen. Foto: Priestersbach Foto: Schwarzwälder Bote

Bedarfsplanung: Verwaltung will sich um Fachkräfte im Kindergartenbereich bemühen / Bünger regt Sondersitzung an

Dass die Bedarfsplanung für die Kindergärten in Wildberg fast schon eine kleine Wissenschaft für sich ist, wurde bei der jüngsten Videokonferenz des Gemeinderats deutlich. Die Vorlage der Verwaltung war mit informativen Übersichten und Statistiken gespickt.

Wildberg. Wichtige Botschaft aus dem Rathaus war der Umstand, dass im Kindergartenjahr 2021/22 eine digitale Anmeldung der Kinder vorgesehen ist. Ab April soll die erste zentrale Platzvergabe über die neue Anmeldeplattform "KitaDataWeb" möglich sein. "Da sind wir einen großen Schritt nach vorne gekommen", erklärte Tabea Cramme vom Fachbereich Bürgerdienste. Zudem brachte sie den Gemeinderat mit Blick auf die Entwicklung der Geburtenzahlen und der Situation in den einzelnen Kindertagesstätten der Schäferlaufstadt auf den aktuellen Stand.

Stabile oder sogar leicht steigende Zahlen werden in den vergangenen Jahren mit meist über 100 Geburten pro Jahr registriert. Gab es in Wildberg im Jahr 2013 noch 1201 Kinder unter 14 Jahren, waren es Ende vergangenen Jahres bereits 1402. Stetig ausgebaut werden die Kindergartenplätze: So peilt man bis Mai 460 Plätze im Bereich der Über-Dreijährigen an, wobei die Gesamtzahl der benötigten Kindergartenplätze bis 2024 auf 480 steigen dürfte. Durch die geplante Erweiterung der Kindertagesstätte in Effringen könne dieser Platzbedarf aber erfüllt werden.

Im Bereich der unter dreijährigen Kinder, so Tabea Cramme, kann der realistische Bedarf coronabedingt derzeit nicht wirklich abgeschätzt werden, doch geht sie davon aus, dass konkrete Planungen notwendig sind, um das Platzangebot adäquat anzuheben. Besonders bei den Zuzügen sei die Nachfrage für U3-Plätze erfahrungsgemäß hoch.

In der anschließenden Diskussionsrunde stellte Bürgermeister Ulrich Bünger fest, dass man mit der Bedarfsplanung die aktuelle Situation abgebildet und mit Maßnahmen unterlegt habe. "Wir sind auf einem gut abgestimmten Weg", sagte der Rathauschef, stellte aber klar, dass von Verwaltung und Gemeinderat ein Konzept zur Fachkräftegewinnung im Kindergartenbereich entwickelt werden müsse. "Wir werden da mit Ideen auf den Gemeinderat zukommen", so Bünger, der zu diesem Thema sogar eine Sondersitzung für wünschenswert hält.

Matthis Deuble:"ganz gut unterwegs"

"Ich finde es toll, dass wir jetzt eine digitale Form der Anmeldung haben", merkte SPD-Rat David Mogler an – denn das sei eine zeitgemäße Erleichterung für die Eltern. Das Waldkonzept im Stadtteil Schönbronn bezeichnete er zugleich als "innovative und kostengünstige Lösung".

Als "Hauptaufgabe der Zukunft" beschrieb Matthis Benjamin Deuble (Freie Wähler) den Bereich der Bildung und Betreuung. So nahm er den Bedarfsplan und die steigenden Kinderzahlen mit Freude zur Kenntnis. Er ist überzeugt, dass "wir da ganz gut unterwegs sind". Die Online-Anmeldungen werden seiner Ansicht nach auch zur Entlastung der Kindergarten-Leitungen beitragen.

CDU-Stadtrat Gerhard Ostertag bezeichnete die Bedarfsplanung als "Fleißarbeit", die dem Gemeinderat als Entscheidungshilfe dient.