25 Siebt- und Achtklässler vestärken künftig die Busbegleiter der Wildberger Schulen. Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Sicherheit: An den Wildberger Schulen rückt das richtige Verhalten im Straßenverkehr in den Mittelpunkt / Neue Busbegleiter

Verkehrssicherheit kann Spaß machen. Das zeigte sich beim Abschluss der Wildberger Verkehrstage. Viele strahlende Kinder hatten sich in der Stadthalle versammelt, um ihre Urkunden für die Teilnahme abzuholen.

Wildberg. Während der Verkehrstage richten alle Wildberger Schulen den Blick auf die Sicherheit auf dem Schulweg und damit im Straßenverkehr. Die Lerninhalte: Sicherheitstraining im Straßenverkehr und im Schulbus sowie die Ausbildung von Busbegleitern. Insgesamt durchliefen rund 220 Schüler in diesem Jahr das Programm.

25 Jugendliche aus den Klassen sieben und acht entschieden sich in diesem Jahr für die Schulbusbegleiterausbildung, durchgeführt von Projektleiterin Claudia Hein-Lutz vom Bildungszentrum, Jochen Völpel vom Polizeiposten Wildberg und Ulrich Bachmann vom Busunternehmen Rexer/VBN/BVN. Auf der Bühne bekamen sie dafür nicht nur Zertifikate, sondern auch Applaus. Insgesamt 40 Jugendliche aus den Klassen sieben bis zehn sind nun in dieser Funktion im Einsatz. Ein paar Zehntklässler hatten sich außerdem freiwillig als Mentoren für den Busbegleiternachwuchs gemeldet.

Das Schulbusbegleiterkonzept wird zudem im Ganztagesbus der Grundschule Sulz/Gültlingen angewendet. Dort hat Schulsozialarbeiterin Ulrike Schmelzle die Ausbildung übernommen. Auch diese neuen Begleiter durften sich den Beifall der Versammelten abholen. "Die haben eine ganz schön schwere Arbeit", befand Rektorin Heike Müller. Bänder und Ausweise kennzeichnen die Jungen und Mädchen als Busbegleiter. Außerdem haben sie ein Heft, in dem sie Probleme eintragen können, die bei den regelmäßigen Feedbackgesprächen erörtert werden.

Wie sich die Kinder im Bus richtig verhalten, hatte ihnen Ulrich Bachmann direkt in einem Bus erklärt. Das Sicherheitstraining im Straßenverkehr – ebenfalls direkt am Ort des Geschehens – übernahm die Präventionsabteilung der Polizei Calw.

"Zu Fuß zur Schule" sang ein großer Chor von Erstklässlern der Grundschule Sulz/Gültlingen auf der Bühne. Begeistert stimmten die Jungen und Mädchen Strophe um Strophe an und erzählten so von der gleichnamigen Aktion, die an ihrer Grundschule lief. Bei "Zu Fuß zur Schule" erfasste die Schule eine Woche lang die zu Fuß zurückgelegten Kilometer auf dem Schulweg der Kleinen.

Im vergangenen Jahr verdienten sich die Kinder damit sogar einen Preis, erinnerte Rektorin Heike Müller. Von dem Preisgeld habe die Schule Bewegungsmaterialien angeschafft. Der Hintergrund der Aktion ist nach wie vor aktuell. Die Kinder sollen bevorzugt auf ihren Beinen oder mit dem Bus und von der Haltestelle aus dann zu Fuß zur Schule kommen. Nur dann, so Müller, fielen die Elterntaxis weg, "die größte Gefahr für alle".

Die Jungen und Mädchen der Grundschule Wildberg/Effringen erfreuten die Besucher ebenfalls mit einem musikalischen Beitrag. Gekleidet in gelbe Warnwesten sangen sie aus vollen Kehlen, ehe die Erstklässler ihre Zertifikate für die Teilnahme an den Verkehrstagen zu Gesicht bekamen.

Janice Sienkewicz vom Bildungszentrum beteiligte sich mit zwei Klavierstücken am Rahmenprogramm der Abschlussveranstaltung. Antje Schühle, Konrektorin der Grundschule Wildberg/Effringen, hatte alle Anwesenden begrüßt.

Claudia Hein-Lutz hob die Bedeutung der Busbegleiterausbildung für die Kinder selbst hervor: Kommunikationstraining, Konfliktmanagement, Schulung der Sozialkompetenz und soziales Engagement seien nur einige der Schlagwörter, die damit in Zusammenhang stehen. Die Aufgabe sei nicht einfach, so die Projektleiterin, "aber ich weiß, dass Ihr das meistern werdet". Die Schule werde den Busbegleitern dabei den Rücken stärken.

"Da geht einem buchstäblich das Herz auf", schwärmte Bürgermeisterstellvertreter Dieter Dannenmann ob des vielen Gelernten. Er stellte besonders in den Vordergrund, dass die Jugendlichen sich ehrenamtlich als Busbegleiter engagieren. "Ich finde es richtig toll, was ihr macht", so Dannenmann.

"Macht weiter so, das ist eine gute Sache", fand auch Bürgermeister Ulrich Bünger. Die Kinder könnten zurecht stolz auf sich sein.