Sind froh, dass sie ihren Schülern bei Bedarf auch iPads mit nach Hause geben können (von links): Eugen Blumenstock, Ulrich Bünger, Stefan Sickinger, Heike Müller, Thomas Schreiber und Josip Bacinger.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Bildung: Erste Fuhre an Geräten aus dem Digitalpakt 2.0 sind ab sofort in Wildbergs Schulen im Einsatz

Von Jacqueline Geisel

In Wildberg kann nun jeder Schüler am Heimunterricht teilnehmen. Denn fehlt ihm das entsprechende Endgeräte dafür, kann er es bei seiner Schule ausleihen. Möglich ist das dank des Sofortausstattungsprogramms des Bundes. Die ersten hieraus finanzierten Geräte sind eingetroffen.

Wildberg. Bei den Geräten handelt es sich zum einen um Apple iPads mit Schutzhülle und Stift, zum anderen um Laptops, dazu Koffer und Ladeschränke – eben das gesamte benötigte Equipment. Die Geräte sind bereits eingerichtet und mit allen benötigten Apps versehen, sodass die Schüler bei Abholung direkt loslegen können. Ein nettes Detail: Je nach Schule ist ein benutzerdefinierter Hintergrund passend zur Bildungseinrichtung eingestellt. Insgesamt wurde für Wildbergs Schulen damit technische Ausstattung im Wert von rund 80 000 Euro beschafft.

Ziel der Anschaffung über den Digitalpakt 2.0 ist die Ausstattung der Schüler für den Heimunterricht, insbesondere vor dem Hintergrund der Schulschließungen, wie Ulrich Bünger erklärt. Zielgruppe seien Familien, die sich nicht kurzfristig die Anschaffung eines Tablets leisten können. "Die Bildung soll daran nicht scheitern", so der Bürgermeister. "Alle Kinder sollen ein Endgerät haben, damit sie am Fernunterricht teilnehmen können."

Um dies zu erreichen, erhielt Wildberg eine Finanzspritze aus dem Sofortausstattungsprogramm. Dass es die Pandemie gebraucht habe, um das "Megathema Digitalisierung" zu beschleunigen, empfindet der Rathauschef als "ein Armutszeugnis". Nun sei dies in einer "Hauruck-Aktion" geschehen, weswegen zur Beschaffung der Geräte alle Schulen gleichzeitig auf den Markt strömten. Logischerweise kam es dadurch zu Engpässen. Wildberg hatte seine Geräte bereits im August 2020 bestellt, erst jetzt kamen die ersten an. Die Lieferung der restlichen Geräte für Schüler und Lehrer steht noch aus.

IuK-Abteilung richtet die Geräte ein und betreut sie in Eigenregie

Mittelfristig sei das Ziel, in den Schulen ein digitales Endgerät je Schüler und Lehrer verfügbar zu haben, führt IuK-Abteilungsleiter Josip Bacinger aus. Diese können dann bei Bedarf nach Hause mitgenommen werden. Und da sei man "auf einem richtig guten Weg".

Andere Kommunen haben die Einrichtung und Betreuung der Geräte an den Schulen in die Hände externer Digitalisierungsbeauftragter gelegt. In Wildberg übernimmt die IuK-Abteilung fast alles in Eigenregie. Im Bildungszentrum wurde hierfür ein kleines EDV-Team gebildet, geleitet von Stefan Sickinger, der mit Bacinger zusammenarbeitet. An der Grundschule Sulz am Eck/Gültlingen kümmert sich Sarah Hätinger um das Thema, an der Grundschule Wildberg/Effringen Thomas Schreiber.

Die gute Abstimmung und Zusammenarbeit zwischen Stadt, insbesondere IuK, Schulen und Gemeinderat freut Bürgermeister Bünger. Seine "Hochachtung" gilt den Kräften in den Rektoraten, die derzeit das beste aus den ungenauen Vorgaben machen. Ein großes Lob gibt es auch von Heike Müller, Rektorin der Grundschule Sulz am Eck/Gültlingen sowie geschäftsführende Schulleiterin. "So eine tolle Unterstützung" suche man anderswo vergebens. "Wir arbeiten toll zusammen", findet Rektor Thomas Schreiber.

Auch Eugen Blumenstock, Schulleiter am Bildungszentrum, könne sich keine bessere IT-Abteilung vorstellen. Er hatte allerdings eine Forderung an die Landespolitik: Man solle sich klar werden, mit welchen Plattformen die Schulen arbeiten dürfen. Josip Bacinger beschreibt es treffend: "Wir haben ein Auto angeschafft, dürfen aber jetzt nicht tanken, weil es gefährlich sein könnte." Und Bürgermeister Bünger gibt noch einen weiteren Punkt zu bedenken: Als Nächstes seien die Netzbetreiber gefordert, die nötige Bandbreite zu allen Haushalten zu bringen.