Zahlreiche Schulabgänger des Wildberger Bildungszentrums konnten bei ihrer Abschlussfeier für gute Leistungen oder besonderes Engagement ausgezeichnet werden. Foto: Schwarzwälder-Bote

Das Wildberger Bildungszentrum entlässt 74 junge Leute ins "wirkliche Leben" / Abschlussfeier mit zahlreichen Preisverleihungen

Wildberg - "Wir feiern das Erreichen eines wichtigen Lebenszieles", machte Siegfried Schönthaler bei der Abschlussfeier des Wildberger Bildungszentrums deutlich. In der Schönbronner Halle erhielten 21 Schüler ihren qualifizierten Hauptschulabschluss, und 53 durften sich über die Mittlere Reife freuen.

Wie der Schulleiter mit Blick auf die 76 neuen Fünftklässler im kommenden Schuljahr erfreut feststellte, "können wir trotz Rückgängen bei den Jahrgängen die Schülerzahlen halten". Doch sei das Bildungszentrum dank der städtischen Investitionen in die Ganztagesbetreuung eben mehr "als ein reiner Lernort", so der scheidende Rektor.

Zudem verfüge die Schule über ein engagiertes Kollegium, dass sich tatkräftig für die Schüler einsetze – und das ganz nach dem Schulmotto "Bildungszentrum Wildberg – ins Leben begleiten". Dank galt jetzt ebenso den Schülern für "die gute und meist willige Zusammenarbeit".

Gleichzeitig machte Siegfried Schönthaler an die Adresse der Absolventen deutlich, "das wirkliche Leben ist nicht so einfach, und eine gute Schullaufbahn ist keine Garantie für den Erfolg". Allerdings verfügen die Jugendlichen mit ihrem jetzt erreichten Abschluss über eine "solide Grundlage für ihren weiteren Lebensweg".

Gärtner: "Heute habendie AbsolventenGrund zum Feiern"

Bürgermeister Ulrich Bünger verband seine Gratulationen zur bestanden Prüfung und die Anerkennung für gute Leistungen mit einem Exkurs zum Thema "Scheitern verboten". So beschrieb er die Spaß- und Partygesellschaft, der von Begriffen wie Karriere und Reichtum ein Stempel aufgedrückt werde.

Während Bücher, die eine schnelle Karriere versprechen, reißenden Absatz verzeichnen "spricht kein Mensch darüber, wie man mit Niederlagen umgeht", so Ulrich Bünger. Dafür sei in der Fun-Gesellschaft kein Platz, das Scheitern gehöre zu den Tabuthemen in der Gesellschaft. Deshalb wünschte er den Schulabgängern die Fähigkeit, die Dinge von ihrem Ende her zu betrachten – und die Erkenntnis, "dass neben dem Erfolg auch andere Werte zählen".

"Nachdem sie jahrelang die Schulbank gedrückt haben, haben die Absolventen heute Grund zum Feiern", erklärte Margit Gärtner als Elternvertreterin. In Anlehnung an den Bau eines Hauses wies sie darauf hin, dass in der Grundschule quasi die Bodenplatte gelegt wurde, worauf im Bildungszentrum die Wände gemauert und die erste Decke betoniert wurden.

Jetzt seien es die Schüler, die darüber entscheiden, wie viele Stockwerke noch folgen. Dank der Eltern galt den engagierten Lehrern, und Margit Gärtner betonte: "Die Stärke des Bildungszentrums ist seine überschaubare Größe".

Im Namen der Schüler sprachen Berfin Sahin und Tim Haurand vom "lang ersehnten Abschluss", mit dem jetzt ein wichtiger Teil der Schularbeit gemeistert wurde. Zudem seien die Schüler mit jedem Jahr am Wildberger Bildungszentrum gereift und erwachsener geworden – "und ab heute werden wir unterschiedliche Wege einschlagen", so die Schülersprecher.

Für eine launige Moderation der Abschlussfeier sorgten Lukas Deuble und Kilian Schulze, die unter anderem einen Auftritt der Musikklasse, eine Diashow mit Impressionen aus dem Schulalltag, ein Ratespiel mit den Lehrern sowie eine Klavierstück von Agnes Gleske und Andreas Huß ankündigen konnten.

(up). Im Rahmen der Abschlussfeier wurden herausragende Leistungen und besonderes Engagement gewürdigt.

Den Preis der Stadt Wildberg erhielten Clemens du Maire für die Note 1,5 im Fach Deutsch sowie Sarah Behrendt, die in den Sprachlichen Fächern eine Notendurchschnitt von 2,0 erreichte.

Mit dem Preis der Volksbank ausgezeichnet wurden Carolin Bek für die Note 1,5 im Fach Mathematik sowie Rusen Kasikci, die sich im Fächerverbund GuS über eine glatte 1,0 freuen durfte. Der Preis der Kreissparkasse Wildberg ging an Clemens du Maire für seine 1,0 in EWG und Geschichte sowie an Lukas Dengler, der im Fächerverbund WZG die Note 2,0 erreichte.

Den Preis der Firma Kissling als Bildungspartner für besondere Leistungen im Fach Technik erhielt Lars Buck, der mit der Note 1,3 abschloss. Mit dem Preis des Bildungszentrums für den besten Prüfungsaufsatz wurde Tamara Kahlert ausgezeichnet, während die Preise für einen besseren Notendurchschnitt als 2,0 an Lars Buck, Lena Kugel und Carolin Bek gingen.

Für ihr jahrelanges Engagement als Schulbusbegleiter wurden Ata Bozkurt, Jana Bernhardt, Hanna Weippert, Sabrina Mittmann, Maren Czarnecki, Peter Schöne und Miguel Zeitler geehrt. Den Preis der Schülermitverwaltung erhielt Tim Haurand.