Der Club der Sackhüpfer trug den armen, dahingeschiedenen Gottlieb Schäferlauf zu Grabe. Foto: Geisel

Hauptorganisator Eberhard Fiedler zieht durchweg positives Fazit und lobt freiwillige Helfer.

Wildberg - Es waren spannende, unglaubliche vier Tage in Wildberg. Etwa 25.000 Menschen kamen in diesem Jahr zum Schäferlauf. Am Montag endete das große Brauchtumsfest mit einem sensationellen Feuerwerk und Party im Festzelt.

Traurig, wie schnell der Schäferlauf schon wieder vorbei war. Zum Heulen. So sieht es zumindest der Club der Sackhüpfer, der am Montag den armen, dahingeschiedenen Gottlieb Schäferlauf zu Grabe trug und auf dem Schäferlaufplatz verbrannte. Kaum ein Auge blieb dabei trocken. Auch vor Lachen, denn der Club machte seinem Namen alle Ehre und hüpfte in Säcken um die Wette, ehe es ans Bockspringen ging.

Der schwarz gekleidete Trauerzug übertrieb natürlich maßlos, sehr zur Belustigung der Zuschauer. Doch waren die Sackhüpfer sicher nicht die einzigen, die ein wenig traurig waren, als sich der Wildberger Schäferlauf am Montagabend dem Ende zuneigte. Es war die letzte Gelegenheit, an den Marktständen die Waren in Augenschein zu nehmen, auf dem Vergnügungspark Karussell zu fahren oder Zuckerwatte zu essen und im Festzelt mit den "Partyfürsten" abzufeiern. Zum großen Feuerwerk versammelten sich noch einmal alle Dagebliebenen, um die bunten Farben am Himmel zu bestaunen. Nicht grundlos bezeichnete Hauptorganisator Eberhard Fiedler diesen Anblick als "sensationell".

"Alles bestens" meinte er zum Verlauf der ganzen vier Tage. "Unglaubliches Glück" habe man mit dem Wetter gehabt. Die Meldungen der vergangenen Woche für das Wochenende seien zum Verzweifeln gewesen, aber schlussendlich sei keine Veranstaltung durch das Wetter – sei es übermäßige Hitze oder Regen – beeinträchtigt gewesen.

Mit einem "richtig schönen Programm" ist laut Fiedler der Sonntagmorgen angelaufen. Der "schön zusammengestellte Festzug" marschierte am Mittag durch Wildbergs Straßen und zog alle Blicke auf sich. Beim traditionellen Programm auf dem Schäferlaufplatz habe dann, so Fiedler, eine "ganz besondere Schäferlaufstimmung" geherrscht. Sie habe gezeigt, wie wichtig den Bürgern und Gästen das Fest ist. "Das Leistungshüten in der unglaublich schönen Landschaft wird immer mehr zum Publikumsrenner", stellte Fiedler fest. Etwa 1200 Menschen hatten sich die Arbeit der Schäfer und ihrer Hunde auf dem Sulzer Eck am Samstagmorgen angeschaut.

Ein großer Erfolg, so Fiedler, sei auch das Festspiel gewesen, das in diesem Jahr erstmals samstags und nicht sonntags zum zweiten Mal zur Aufführung kam. Am Samstagabend durften sich die Darsteller über ein volles Haus freuen. Insgesamt kamen etwa 500 Besucher zu den Auftritten.

Beim Wildberger Nachmittag war ein buntes Programm geboten, auf die Beine gestellt von den Wildberger Kindergärten, Schulen, Vereinen und Organisationen. Etwa 1000 junge Menschen hatten hier mitgewirkt, etwa 2000 Gäste waren zum Zuschauen gekommen.

Die Märkte seien "eine Attraktion" gewesen, stellt Eberhard Fiedler fest. Mit dem Schäferlauf-Café habe sich eine "gemütliche Verweilecke" gebildet. Am Sonntag ergänzten die Landwirte das Angebot, Bauernhoftiere waren zum Anschauen da und am Montag verstärkte noch ein Krämermarkt das Aufgebot an Ständen. Hier habe ein "unglaublicher Begegnungsverkehr" geherrscht, berichtet Fiedler.

Fiedler: "So machen wir das weiter"

Der Vergnügungspark, den es laut Fiedler nur zum Schäferlauf in Wildberg gibt, sei Sonntag und Montag "überflutet" gewesen. Zu DJ Boa ins Festzelt zog es etwa 1000 Menschen. Die Band "Münchner Zwietracht" hätte "in kürzester Zeit den Bedarf der Wildberger geweckt", erzählt Fiedler. Etwa 3000 Besucher konnten die Musiker ins Festzelt locken.

Die Nagoldtal-Musikanten am Sonntagnachmittag hätten bewiesen, dass die Idee einer Kapelle, die bis in den frühen Abend spielt, richtig ist.

Besonders hob Fiedler das "Heer von ehrenamtlich Mitwirkenden" hervor, ohne die der Schäferlauf nicht möglich wäre. Hinzu komme ein "im Hintergrund völlig geräuschlos angewachsenes Sicherheitskonzept, das am besten funktioniert, wenn es keiner merkt". Auf den Punkt gebracht lautet Eberhard Fiedlers Fazit: "So machen wir weiter."