Derzeit sind die Helfer in der Michaelskirche damit beschäftigt, Kabel zu verlegen.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Renovierung: Seit Beginn der Sanierung haben Ehrenamtliche bereits um die 1800 Arbeitsstunden geleistet

Bei der Renovierung der Kirche in Sulz am Eck geht es zügig voran – dank vieler freiwilliger Helfer, die sich jede Woche mit Unterstützung von Fachleuten ins Zeug legen. Es gibt auch einen straffen Zeitplan.

Wildberg-Sulz. "Mit vielen Ehrenamtlichen schaffen macht Spaß – und ist anstrengend", sagt Günter Gärtner und lacht. Der zweite Vorsitzende des Kirchengemeinderates koordiniert das Projekt für die Kirchengemeinde. Ende Juni haben die Arbeiten begonnen, und schon jetzt sind etwa 1800 Stunden ehrenamtlicher Arbeit zusammengekommen. Etwa 40 Personen packen kräftig mit an, jede Woche wird in dem Gotteshaus gearbeitet. Dafür spricht Günter Gärtner den Ehrenamtlichen ein großes Lob aus. Sogar unter der Woche seien manche im Einsatz. Wichtig ist ihm zudem das Engagement des Verpflegungsteams. "Das funktioniert super", freut sich Gärtner. Bei größeren Einsätzen sorge das Team immer für Mittagessen und Kaffee. Etlichen Frauen organisieren sich dazu in einer WhatsApp-Gruppe.

Begonnen haben die Arbeiten mit dem Ausräumen der Kirche. Die Bänke sowie lose Gegenstände wie Stühle und Gesangbücher wurden rausgeschafft, eingepackt und bei zwei Privatleuten untergebracht. Der alte Buntsandsteinboden wurde ausgebaut, ebenso dessen Unterbau, bis runter auf den Betonboden, der Anfang der 1960er-Jahre eingebracht wurde. Das gestaltete sich "etwas schwierig", erzählt Günter Gärtner. "Die Entsorgung ist teurer als neues Material." Alles musste sauber sortiert werden, da es sonst als Sondermüll zähle und noch teurer entsorgt werden müsse. An den Stellen, an denen die Kirchenbänke nach Abschluss der Maßnahme wieder stehen werden, ist der Parkettboden drin geblieben.

Arbeiten erstrecken sich auch auf den Außenbereich

Als nächstes stand das Fräsen und Meißeln "etlicher Schlitze" für die Elektroleitungen in Wänden und Boden auf der Agenda. Es wurden Leerrohre verlegt und der Boden wieder vergossen. Die Wände wird der Gipser schließen. Dieser hat bereits den Sockelbereich verputzt, wo der Estrich dagegen verläuft. Der Estrich wurde zwischenzeitlich ebenfalls von einem Fachmann gegossen. Direkt darin befindet sich auch die neue Fußbodenheizung. Pünktlich zum Tag des offenen Denkmals war man auf diesem Stand.

Derzeit sind die Ehrenamtlichen mit dem Einziehen der Kabel beschäftigt. Als nächstes wird ein Innengerüst in der Kirche aufgebaut. Dann wird die Kassettendecke begutachtet und vom Fachmann beurteilt, ob dort ebenfalls Arbeiten anfallen. Das gilt auch für den Sandstein, der die Fenster einfasst und den Chorbogen bildet.

Sind alle Leitungen drin, kommt der Gipser zum Verputzen. Dann werden die neuen Lampen montiert, der neue Boden verlegt, der Parkett abgeschliffen und versiegelt. Ist alles fertig, kann die Einrichtung wieder in die Kirche gebracht werden. Auch eine neue Medientechnik wird installiert. Für die Außenanlagen gibt es ebenfalls Pläne: Neben dem Seiteneingang wird der gepflasterte Bereich vergrößert. Dort ist der Regenwasserkanal kaputt und muss erneuert werden. Deswegen müsse dort ohnehin gegraben werden, so Gärtner.

Der Zeitplan ist sehr straff kalkuliert

Der Zeitplan für diese lange Liste an Aufgaben ist "sehr straff kalkuliert", so Günter Gärtner. Es sei "sehr optimistisch" von einer Fertigstellung zu Weihnachten auszugehen: "Da darf nichts schief gehen." Die Kosten für die Kirchenrenovierung bewegen sich Richtung 500 000 Euro.