Auch Christian Bühler vom Ministerium für ländlichen Raum und Verbraucherschutz hob die Bedeutung hervor, die der "Wertschöpfung aus Streuobst" zukomme. Letztlich sei sie Motivation und Anerkennung für die Baumbesitzer, die angesichts des Verfalls der Mostobstpreise "ein frustrierendes Jahr" hinter sich hätten. Umso lobenswerter sei es, dass sich die Akteure dieses Projekts zusammen gefunden haben.
Gert: "Es geht nicht immer um Kommerz"
"Wir sind von der Natur bevorzugt", sagte Joachim Bley, Umweltdezernent am Calwer Landratsamt, "denn wir sitzen auf einem riesigen Wasserschatz." Der weise zudem unterschiedliche Mineralisierungsgrade auf, und da "kann man was draus machen". Deshalb sei es schön zu sehen, dass dies auch tatsächlich geschehe. Wildbergs Bürgermeister Ulrich Bünger bezeichnete das Projekt als "Musterbeispiel für eine erfolgreiche Vermarktung von Produkten aus dem ländlichen Raum".
Bernhard Griesau, Schwarzwald-Sprudel-Betriebsleiter in Sulz, wies darauf hin, dass es zwei Jahre gedauert habe, das Vorhaben zu verwirklichen: "So etwas geht nicht einfach mit einem Telefonat über die Bühne." Im Vorfeld habe sich herausgestellt, dass die meisten Hersteller mit der Verarbeitung von Direktsaft überfordert seien und deshalb auf Konzentrate setzten. Die seien standardisiert. Arbeite man mit Direktsaft, seien von Jahrgang zu Jahrgang leichte geschmackliche Schwankungen nicht zu vermeiden. "Da kommt es uns entgegen, dass der Saft aus dem Landkreis Böblingen nicht nur regional und nachhaltig ist, sondern auch noch sehr gut schmeckt." Deshalb komme die Vitrex-Schorle mit einem Saftanteil von 40 Prozent aus, der Rest sei Wildberger Wasser und wenig Kohlensäure.
Weil es sich um ein Naturprodukt handelt, werde der Saft pasteurisiert – das heißt: für 30 Sekunden auf 89 Grad Celsius erhitzt – und anschließend wieder auf 15 Grad abgekühlt, damit er in die PET-Flaschen gefüllt werden kann. Auch diese Umstände würden bei der Verwendung von Konzentraten nicht anfallen. Der Energie-Aufwand lasse sich dank eines Wärme-Rückgewinnung-Verfahrens immerhin in Grenzen halten.
Direkt an der Abfüllanlage konnte dann eine ganze Reihe von geladenen Gästen die neue Apfel-Schorle verkosten. Die Kunden müssen sich noch bis Mitte Februar gedulden. Die Vitrex-Schorle wird nun zunächst auf Edeka-Südwest-Zentrallager verteilt und von dort in rund 1500 Märkte in Baden-Württemberg, dem Saarland und Teilen Hessens und Bayerns geliefert.
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