Auch Grundschüler hatten ihren großen Auftritt in der Effringer Kirche. Foto: Kosowska-Németh Foto: Schwarzwälder Bote

Konzert: Musikschule und weitere Bildungsstätten laden zum "Musikalischen Schaufenster" in Gotteshaus

Das jüngste Konzert der Musikschule Wildberg fand nicht, wie gewöhnlich, im Schulgebäude im Klosterhof, sondern in der Effringer Marienkirche statt. Der eigene Konzertsaal hätte die große Schar junger Musiker keinesfalls fassen können, geschweige denn die zahlreichen Konzert-Besuchern.

Wildberg. Seit mehreren Jahren kooperiert die musikalische Bildungsstätte mit drei allgemeinbildenden Schulen der Umgebung. Nun stellten die Kinder und Jugendliche ab sechs bis 18 Jahren ihre neuesten instrumentalen und vokalen Errungenschaften zu einem bunten "Schaufenster"-Programm zusammen.

Zum Konzertbeginn verstummte im Nu der bisher ausgelassene Kinderlärm. Mehrere junge Kehlen aus der Effringer Grundschule bewiesen unter der Leitung von Marieluise Zeidler in zwei Liedern, wie schnell sie ihr Temperament in einen freudigen und doch überaus disziplinierten Chorgesang umwandeln können. Eine andere Rasselbande alias Bläser AG (Leitung Achim Olbrich) von der Grundschule Wildberg trat mit vier kurzen Stücken auf. Sie heimste gleichfalls einen üppigen Applaus ein.

Mit nicht weniger Begeisterung empfingen Zuhörer die Bläserklasse 3 der Gemeinschaftsschule Neubulach. Von den Lehrern Achim Olbrich, Helgard Israel und Stefan Schneider sorgsam vorbereitet, erfreuten junge Bläser die Publikumsohren zunächst mit "Bruder Jakob", dann verpassten sie dem rhythmisch gespielten Stück "Gorilla im Nebel" einen tollen Schlussakkord und zu guter Letzt stießen sie noch einen Urwald-Schrei aus.

Im rhythmischen Einklang vierer Hände meisterten die jungen Pianistinnen Pauline Dreher und Lisa Niethammer problemlos alle anspruchsvollen Metrums-Wechsel und auch das Klavierduo Smilla Krug/Luisa Bürkle absolvierte sein Pensum vom Walzer bis hin zu schelmischen Polka fehlerfrei.

Eine stilechte Klangkombination aus Blockflöte und Gitarre erzielten Jan und Erik Egerter in zwei barocken Tänzen. Danach traten Sarah Göller, Aaron Keppler und Theo Failenschmid als Blockflötentrio mit der sauber gespielten "Farandole" von George Bizet auf. Das altersmäßig ungleiche und doch musikalisch gut aufeinander abgestimmte Blockflötenquartett mit Aaron Marquardt, Juliana Bohn, Jan Egerter und Dennis Schwindhammer, der später mit dem Pianisten Tom Drechsler eine kurze Barock-Fantasie vorstellte, beeindruckte in zwei stimmungsvollen Stücken durch schöne Tongebung.

Ebenso in Vierer-Besetzung musizierten die Gitarristen Erik Egerter, Tim Kantowski, Marvin Rupps und, Yasmin Weber, sie kamen mit innerer Ruhe dem unterhaltsamen "Blue" erfolgreich bei. Das nachfolgende Gitarren-Quartett mit Nina Strach, Frederic Heselschwerdt und Nico Strach fing die melancholische Stimmung der beiden Beiträge mühelos auf.

Die Querflötistinnen Pia Brenner, Sandra Schroth und Tabea Rentschler wirkten in einem klassischen Menuett zu unrecht zurückhaltend, da sich ihre Leistung mit jeder Phrase deutlich steigerte. Einen starken Eindruck hinterließ das Duo Aaron Bauer / Lehrerin Ursula Staenglen mit der Darbietung einer Händelschen Opernarie in Bearbeitung für zwei Akkordeons.

Nach dem überaus gelungenen Auftritt des Saxofonisten Jonas Bai präsentierten Henriette Falk und Felix Breitling das "Dance macabre" von Camille Saint-Saens in interessanter Version für zwei Violinen und Klavier. Die bildhafte Darbietung prägten rhythmische Disziplin, üppiges Klangbild und technische Sicherheit.

Nicht nur die stolzen Eltern, Geschwister und Großeltern applaudierten eifrig den jungen Künstler. Auch die Konzert-Stammgäste aus dem Pflegeheim Bergsteig in Effringen schienen wieder mal sehr angetan von Musik und der jugendlichen Frische der Darsteller.