Das Gasthaus Hirsch in Effringen hatte in vergangenen Zeiten den einzigen größeren Saal für Feiern und Festlichkeiten. In Schönbronn sorgte die Metzgerei und Gasthof Linde (Bild rechts) für die Kurgäste. Fotos: Kirchengemeinde Foto: Schwarzwälder Bote

Historie: Beim Altennachmittag in Effringen wird Geschichte der Wildberger Gastlichkeit zum Leben erweckt

Wildberg-Effringen. Vor gut zwei Jahren veröffentlichte Hilde Dittus ihr Buch über die Geschichte der Wildberger Gasthäuser unter dem Titel "Wildberger Gasthäuser einst und jetzt". Beim Altennachmittag der evangelischen Kirchengemeinden Effringen und Schönbronn wird sie ihr Wissen mit den Besuchern teilen.

Der Nachmittag findet in Zusammenarbeit mit der Stadt Wildberg am Sonntag, 4. November, ab 14.30 Uhr im Gemeindehaus Effringen statt. Das Thema lautet "Gasthäuser und ihre Geschichten". Zu Gast an diesem Nachmittag ist Heide Dittus aus Sulz, die über das Thema ein Buch veröffentlicht hat und ihr großes Wissen dazu mit den Senioren teilen wird.

Über sehr lange Zeit gab es in Effringen drei Wirtschaften oder Gasthäuser, deren Geschichte sich ab etwa 1850 verfolgen lässt. Das Gasthaus zum Hirsch hatte den einzigen größeren Saal für Hochzeitsfeiern, Schul- und Vereinsfeiern und Feuerwehrversammlungen. Die Familien Nikolaus und Gassert sind aktiver Bestandteil dieser Geschichte. Das Gasthaus zum Pflug gab es gleich zweimal – alt und neu. Beide waren über viele Jahre eng verzahnt mit der Metzgerei Gutekunst. Das Gasthaus zur Post war durch Gerhard und Lore Eisenbeis fast 40 Jahre Teil der Ortsgeschichte.

Im Erholungsort Schönbronn sorgten und sorgen der Gasthof/Pension "Zum Löwen" (Familie Rentschler) und die Metzgerei und Gasthof zur "Linde" (Richard Nikolaus) für die Kurgäste. Das städtische Haus des Vorbesitzers, des Lindenwirts Geigle, mit eigener Samen-Auskleng-Anstalt, wird in der Oberamtsbeschreibung hervorgehoben. Weiterhin zu nennen wäre das "Lamm". Außerdem gab es noch weitere Gaststätten, von denen die Besucher an diesem Nachmittag hören werden.

Blick auf Kernstadt-Lokale

Ein Blick auf die Lokalitäten in der Kernstadt Wildberg lohnt ebenso: Das "Gasthaus zum Schwanen" gegründet von einem eingewanderten Italiener. Das "Hotel zum Bären" dessen enorme Keller im Krieg als Luftschutzraum dienten. Gar frivol ging es in der "Traube" zu, 1969 umbenannt in "Louvre" wurde das ehrwürdige Haus zum Nachtclub mit "Oben-ohne-Bedienung". Eine andere Klientel verkehrte im "Hotel zum Schwarzwald". Öffentliche Unterhaltungsabende mit Hans Rosenthal oder den Flippers fanden großen Anklang. Auch Kinofilme wurden aufgeführt.

Das gemeinsame Singen ist ein wesentlicher Bestandteil der Gasthaus-Kultur ebenso wie eine gute Bewirtung. Deshalb wird der Posaunenchor die musikalische Umrahmung des Nachmittags übernehmen.