Erst raspeln, dann mantschen: Mit Rapsöl wurden Seifenspäne in Effringen zu klebriger Masse verknetet. Foto: Schneeberg

Effringer Ladeninhaberinnen führen Kinder an Seifenherstellung heran / Nur lebensmittelechte Zutaten verwendet

Von Viktoria Schneeberg

Wildberg-Effringen. 19 Kinder stellten im Rahmen des Sommerferienprogramms Seife und ein Sprudelbad selbst her. Zur Anfertigung von Badekugeln kam es nicht. Dafür war es zu heiß.

Ein betörend frischer Duft liegt in der Luft, Kinder sitzen konzentriert an zwei Tischen und reiben Seife oder wiegen Natron ab. Diese schöne Szene hat sich Betrachtern auf dem Schafhof geboten.

Anjas und Steffis Seifenstübchen ist für die Herstellung natürlicher und handgemachter Produkte bekannt, die die Haut nicht nur säubern und pflegen, sondern auch der Seele gut tun. Das findet Anja Fritz so besonders und schön. "Man weiß, was drin ist", erläutert sie. "Die Seifen sind lebensmittelecht."

19 Kinder ab dem Alter von zehn Jahren, die nun selbst Seifen und Badekugeln herstellen wollen, konnten Anja Fritz und Stephanie Rentschler mit ihrem Konzept auf den Schafhof locken. Letzteres ist aufgrund der hohen Temperatur allerdings nicht möglich gewesen. "Das Kokosfett soll die übrigen Zutaten zusammen halten, aber es schmilzt bei der Hitze und lässt sich nicht formen", erklärte Anja Fritz. Stattdessen wurde ein Sprudelbad hergestellt. Hierfür musste lediglich das Kokosfett weggelassen werden.

Die Kinder konnten zwischen fünf Düften wählen. Wer sich für eines der herrlichen Duftöle entschieden hatte, wog die für das Sprudelbad notwendigen Zutaten und mischte diese anschließend. Diese Zutatenliste liest sich fast wie ein Küchenrezept. Aufgrund der haushaltsüblichen Zutaten wird deutlich, dass es tatsächlich lebensmittelechte Produkte sind. Natron, Zitronensäure, Stärke und Meersalz wurden in einer großen Schüssel verrührt und mit einigen Tropfen des Duftöls versehen.

Dank Natron und Zitronensäure sprudelt und schäumt das Pulver beim Baden. Natron wie Meersalz sorgen für schöne weiche Haut. Stimmungsvoll abrunden ließ sich das Verwöhnpaket mit Lebensmittelfarbe. Damit das Sprudelbad noch schöner aussieht, wurden Lavendelblüten, Kornblüten sowie Rosenblättern durchmischt und in kleine Cellophanbeutel gefüllt.

Die Herstellung eines Seifenstücks gestaltete sich etwas aufwändiger, machte aber genauso viel Spaß. Zunächst wurde ein bereits vor Monaten von Stephanie Rentschler und Anja Fritz angefertigtes Stück unbeduftete Seife klein gerieben. Die Seifenspäne mussten von den Kindern mit Rapsöl zu einer klebrigen Masse zerdrückt werden. Auch diesmal hatten sie zwischen verschiedenen Duftölen die Wahl: Brombeere, Gartenrose, Zitrone, Vanille und Himbeere.

Die klebrige Masse wurde in beliebige Ausstechförmchen gedrückt. Stephanie Rentschler half, damit die Seifenstücke schön aussehen und nichts abbricht. Zum Festwerden braucht die Seife ungefähr zwei Wochen. Auch für die Seifenstücke wurden schöne Verpackungen gebastelt. Denn die einen oder anderen Teilnehmer haben vor, die Seife zu verschenken.

Ein schönes Geschenk für andere und sich

"Ich möchte etwas behalten, aber auch etwas verschenken", erzählte Luka. Er hat bereits vergangenes Jahr im Rahmen des Sommerferienprogramms Seife hergestellt. Weil ihm das so gut gefallen hat, ist der Elfjährige wiedergekommen. Mit dem Tag in der Seifenwerkstatt war er hochzufrieden.

Auch die Zwölfjährige Neele hat bereits auf einem Geburtstag in Anjas und Steffis Seifenstübchen Seifen hergestellt. "Das Sprudelbad hat mir aber besser gefallen, die Seife ist so klebrig", lautete ihr Fazit. Trotzdem freuen sich die Kinder über ihre fertigen Werke und auch Beschenkte werden sicherlich große Freude daran haben.