Ortsvorsteher Walter Baur ((von links) und Gesamtwehr-Kommandant Daniel Nuding mit der Führungsspitze der Abteilung Gültlingen: Stefan Volz, Thomas Bacher und Manuel Angerhofer.Foto: Geisel Foto: Schwarzwälder Bote

Hauptversammlung: Abteilungskommandant Thomas Bacher im Amt bestätigt / Ausbildung leidet unter Lockdown

Vergleichsweise viele Einsätze, komplett durch Corona veränderte Bedingungen – 2020 war ein "turbulentes Jahr", fasste Thomas Bacher zusammen. Die Feuerwehrabteilung Gültlingen konnte endlich wieder zu einer Versammlung zusammenkommen.

Wildberg-Gültlingen. Mit Abstand und Mundschutz trafen sich die Feuerwehrleute im Feuerwehrhaus – und freuten sich über das "Wiedersehen", denn an einen normalen Dienstbetrieb war schon sehr lange nicht mehr zu denken. "Ich wüsste nicht, dass es in der 146-jährigen Geschichte der Feuerwehr Gültlingen jemals solch eine Einschränkung des Dienstbetriebs gab, abgesehen vielleicht von den Kriegsjahren", schrieb Abteilungskommandant Thomas Bacher in seinem Bericht. Im Jahr 2020 verfügte die Abteilung über 25 Aktive in der Einsatzabteilung. Das Durchschnittsalter liegt bei 40 Jahren – und ist damit um zwei Jahre gesunken. Der Altersgruppe gehören fünf Wehrmänner an.

Die Einsatzzahlen waren 2020 mit 24 vergleichsweise hoch. 2019 waren es 17, im Jahr davor 15. Mit elf Einsätzen waren die Hilfeleistungen am stärksten vertreten, die Bandbreite reichte aber von einem Großbrand über Brandsicherheitswachen bis hin zu Fehlalarmen. Schriftführer Stefan Volz ging in seinem Bericht näher auf die einzelnen Einsätze ein. Zum letzten des Jahres 2020 rückte die Abteilung zusammen mit den Wehren Wildberg und Sulz am Eck am 25. Dezember aus. Ein Großbrand in der Wildberger Straße hielt die Einsatzkräfte an diesem Weihnachtsfeiertag in Atem.

Die Berichte hatten die Wehrleute vorab erhalten, sodass es bei der Versammlung vorrangig um die Wahlen des Abteilungsausschusses ging. Da zeigte sich das große Vertrauen der Abteilung in ihre Führung. Thomas Bacher bleibt als Abteilungskommandant im Amt, Stefan Volz als sein Stellvertreter. Volz wurde von der Abteilung auch als Mitglied für den Gesamtausschuss der Wehr vorgeschlagen. Als Mitglied im Abteilungsausschuss fungiert Manuel Angerhofer. Die Kassenführung des Jahres 2021 werden Max Baumgartner und Jochen Müller prüfen.

Walter Baur überbrachte Grüße von Bürgermeister Ulrich Bünger. Die Pandemie habe vieles "durcheinander gewirbelt", so der Ortsvorsteher, und das in allen Lebenslagen, auch bei der Feuerwehr: "Der Dienstbetrieb litt deutlich darunter." Übungsdienste waren "auf unbestimmte Zeit verschoben". Die Einsatzbereitschaft sei dennoch wichtig, und diese zu gewährleisten, sei nur "mit viel Erfahrung zu schaffen" gewesen. Da zahlen sich die durchschnittlich 23 Dienstjahre der Mitglieder in der Abteilung Gültlingen aus, da habe man schon Routine.

Die Abteilung ist zudem von den Planungen für die Ortskernsanierung Gültlingen betroffen, erinnerte Baur. Derzeit sei ein Raumkonzept angedacht. Fest stehe, dass man am Gebäude "etwas machen" wolle. Was genau, sei jedoch noch nicht klar. "Wir wollen, dass die Maßnahme schnell vorangeht", betonte der Ortsvorsteher, und zu einer räumlichen Verbesserung führt. Thomas Bacher brachte eine Bitte ein: "Spart nicht am falschen Ende." Walter Baur weiß um den hohen Stellenwert der Feuerwehr: "Ohne euren Einsatz geht vieles nicht."

Dafür, dass die Abteilung jederzeit einsatzbereit war und die Einsätze auch unter Corona-Bedingungen so gut durchgeführt wurden, dankte Daniel Nuding. Alle hätten mitgezogen. Die Ausbildung habe unter dem Lockdown "sehr gelitten", bedauerte der Gesamtwehr-Kommandant: "Es lag einiges auf Eis." Eine Hauptübung sehe er dieses Jahr noch nicht, dafür werde über eine Hauptversammlung der Gesamtwehr noch gesprochen.