Die Wände des "Schlössles von Effringen" stehen schon einmal, jetzt kommt der Innenausbau an der Reihe. Foto: Vogtsbauernhof

Nach zehn Wochen steht Gebäude in Gutach. Böden und Dielen fehlen. Eröffnung zum Saisonstart 2018.

Gutach/Wildberg-Effringen - Das "Schlössle von Effringen" ist zwar sehr alt, doch der Aufbau beim Freilichtmuseum Gutach dauerte nur wenige Wochen: Nachdem die Mauern des stattlichen Gebäudes stehen, geht es jetzt an den Innenausbau – und da gibt es noch viel zu tun.

Die Bauarbeiter und Restaurateure haben ein ganzes Stück schon geschafft: Rechtzeitig vor dem Kälteeinbruch machten sie das 600 Jahre alte "Schlössle" mit der Aufrichtung des Dachs wetterfest.

Für den Ab- und Aufbau des historischen Gebäudes musste das Gutacher Freilichtmuseum eine Spezialfirma beauftragen. Sie hat das Gebäude in Effringen zerlegt und die Stelle jedes Wandteils dokumentiert.

10.000 handgezogene Ziegel verbaut

Lediglich zehn Wochen haben die Bauarbeiter nun benötigt, um die einzelnen Teile originalgetreu wieder zusammenzusetzen. Besonders aufmerksam achteten sie dabei auf den vorderen Fachwerkgiebel aus dem Jahr 1880 und den hinteren Giebel, der erst 1947 verbaut wurde.

In den vergangenen Wochen montierten die Spezialisten vor Ort die Dachelemente, die sie danach mit einem Kran ausrichteten und befestigten. Rund 10.000 historische, handgezogene Biberschwanz-Ziegel waren notwendig, um das Dach vollständig zu decken.

Ab Januar folgt der Ausbau des Gebäudeinneren. Dort werden Farbschichten aufgetragen, der Fußboden eingebaut und Holzdielen verlegt. Auch die historische Elektroinstallation haben die Bauarbeiter nach Gutach mitgenommen. Diese bleibt nur noch funktionslos erhalten, um die Innenansichten dem Original entsprechend zu erhalten. Die neuen Kabel werden so verlegt, dass Besucher sie nicht wahrnehmen.

Besonders markant ist jedoch schon die Außenwand aus massiv gemauertem Sandstein. Er umfasst zwei Etagen mit großräumigen Stallungen im Erd- und großzügigen Raummaßen im Obergeschoss.

Nach bisherigem Forschungsstand ist das "Schlössle" bis mindestens in das Jahr 1406 zu datieren und hat eine wechselvolle Hausgeschichte mit verschiedenen Nutzungsformen über die Jahrhunderte. In den ältesten Dokumenten wird es als Burg erwähnt, danach wurde es als Pfarrhof genutzt, später zur Hofanlage ausgebaut und schließlich zum Bauernhaus umfunktioniert. Kurios ist, dass es bis zum Anfang der 1970er Jahre bewohnt wurde, weshalb auch die Innenausstattung auf dem Stand der 70er ist.

Das "Schlössle von Effringen" wird erst zur Saison 2018 im Gutacher Freilichtmuseum Vogtsbauernhof eröffnet.